Der XRP-Kurs ist am gestrigen 16. November über die psychologisch wichtige 1 US-Dollar-Marke geklettert und hat gleichsam ein dreijähriges Hoch von 1,26 US-Dollar erreicht, was allen voran durch die Hoffnungen auf Verbesserungen der Krypto-Regulierung in den USA und ein mögliches Ende des Rechtsstreits zwischen Herausgeber Ripple und der US-Börsenaufsicht SEC bedingt ist.
XRP ist inzwischen allerdings schon wieder auf dem Rückmarsch, was Fragen darüber aufwirft, ob das Hoch bei 1,26 US-Dollar womöglich eine Deckenbildung war.
XRP-Kursdiagramm. Quelle: TradingView
XRP-Wale buchen Gewinne aus
Der Abschwung von XRP am heutigen 17. November geht mit substantiellen Kapitalzuflüssen auf Bitstamp und andere Kryptobörsen einher, was auf entsprechenden Verkaufsdruck hindeutet.
Laut den Daten von Whale Alert befindet sich darunter auch eine besonders große Einzahlung auf Bitstamp in Höhe von 10 Mio. XRP, die einen Gegenwert von 11,3 M io. US-Dollar hat. Dieser Transfer von einem Großinvestor geschah sehr wahrscheinlich, um Gewinne des jüngsten Aufschwungs auszubuchen.
Quelle: Whale Alert
Dabei ist das Timing dieser XRP-Transaktionen auf die Kryptobörsen bemerkenswert, weil damit eine deutliche Verschiebung der XRP-Verteilung einhergeht.
So haben sich besonders die XRP auf Kryptobörsen zuletzt deutlich vermehrt, wie die Daten von CryptoQuant belegen. Wie im nachfolgenden Kursdiagramm ersichtlich ist, haben sich die betreffenden XRP-Vermögen zwischen dem 6. bis 16. November um 3 % erhöht.
Allein zwischen dem 13. bis zum 16. November sind die XRP-Reserven der Kryptobörsen um 44 Mio. US-Dollar gewachsen, was im Gleichschritt mit einem Kurssprung von satten 56 % im selben Zeitraum kam.
XRP-Reserven auf Kryptobörsen. Quelle: CryptoQuant
Diese Entwicklungen lassen vermuten, dass allen voran die Abverkäufe durch die Großinvestoren (Wale) den Abschwung von 13 % seit dem 16. November zu verantworten haben.
Zudem weisen die Analysten von Santiment darauf hin, dass auch die Kleinanleger zuletzt „jeden kleinen Aufschwung von XRP“ abverkauft haben, was auch nach dem Aufschwung auf 1,26 US-Dollar wieder der Fall war.
„Wallets mit weniger als 1 Mio. XRP haben zusammen 75,7 Mio. XRP (im Wert von 87,9 Mio. US-Dollar) in der vergangenen Woche verkauft“, wie die Analyseplattform am heutigen 17. November feststellt.
Diese Vermögen der Kleinanleger wurden wiederum von Walen und Haien aufgekauft, also Investoren, die in ihren Wallets zwischen 1 bis 100 Mio. Tokens halten. Dies könnte langfristig ein positives Zeichen sein.
Santiment führt dahingehend aus:
„Diese Gruppe hat zusammen 453,3 Mio. Tokens (im Wert von 526,3 Mio. US-Dollar) in der letzten Woche aufgekauft.“
XRP-Vermögen in Wal-Wallets und Kleinanleger-Wallets. Quelle: Santiment
Die jüngste Volatilität, durch die der XRP-Kurs nach dem Sprung auf 1,26 US-Dollar wieder eingebrochen ist, war derweil besonders zum Nachteil von Long-Tradern.
Die Daten von CoinGlass belegen, dass der XRP-Derivatemarkt am 17. November mehr als 12,6 Mio. US-Dollar an Liquidationen verzeichnet hat, von denen mehr als 9,1 Mio. US-Dollar Long-Positionen waren. Diese Entwicklung hielt bei Redaktionsschluss noch an.
Allein in den letzten 4 Stunden wurden demnach mehr als 3,9 Mio. US-Dollar an gehebelten Long-Positionen liquidiert.
XRP-Liquidationen. Quelle: CoinGlass
Wenn Long-Positionen liquidiert werden, dann werden dabei in der Regel auch die zugrunde liegenden Vermögenswerte verkauft (freiwillig durch den Inhaber oder gezwungenermaßen durch den Broker), was den Kurs noch weiter nach unten treibt.
XRP-Kurs im überkauften Bereich
Eine Heatmap des Relativen Stärkeindizes (RSI) von XRP zeigt laut CoinGalass zudem aktuell in vier von sechs Zeitfenstern einen überkauften Status an.
Im Vergleich: Selbst der RSI von Bitcoin ist aktuell nur in drei von sechs Zeitfenstern überkauft.
RSI-Heatmap der Kryptomärkte. Quelle: CoinGlass
Ein überkaufter Zustand deutet in der Regel an, dass der Kurs eines Assets zuletzt stark zugelegt hat und demnächst wieder nach unten korrigieren könnte.
Doch obwohl die viel zitierte Kennzahl einen baldigen Abschwung vorhersagt, sind einige Krypto-Trader noch immer davon überzeugt, dass die Kletterpartie noch nicht vorbei ist.
„Im aktuellen Zyklus ist es noch ziemlich früh für so einen XRP-Aufschwung“, wie der Trader Chris McCrypto am 16. November noch meinte, was ihn gleichsam zu einer Prognose von bis zu 15 bis zu 20 US-Dollar als Hochpunkt für die Kursentwicklung der Ripple-Kryptowährung veranlasste.
Der Analyst CryptoCharged weist wiederum darauf hin, dass die anhaltenden Abschwünge zuletzt immer „perfekt“ zurück auf den wichtigen Support-Bereich zwischen 0,65 bis 0,75 US-Dollar geführt haben, was den XRP-Kurs langfristig wieder höher treiben könnte.
Quelle: CryptoCharged
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