Die Yield App, eine auf den Seychellen ansässige Krypto-Investmentplattform, gab am 28. Juni bekannt, dass sie den Betrieb ihrer Plattform mit sofortiger Wirkung einstellen wird.

In der offiziellen Erklärung hieß es, die Entscheidung sei getroffen worden, „um eine faire und gleiche Behandlung aller Nutzer und Interessengruppen von Yield App zu gewährleisten“.

„Dies folgt auf die Realisierung von Verlusten in unserem Portfolio, die durch dritte Hedgefondsmanager entstanden sind, die Yield App-Vermögenswerte auf der zusammengebrochenen Kryptobörse FTX verwahrten und die Gegenstand eines laufenden Rechtsstreits sind.“
Quelle: Yield App

Was Anleger wissen müssen

Laut der offiziellen Erklärung muss die Yield App also aufgrund von Verlusten schließen, die indirekt durch den Zusammenbruch der ehemaligen Kryptobörse FTX entstanden sind, weil Dritte Krypto-Vermögenswerte auf der Plattform verwahrt haben, die nun jedoch unzugänglich sind.

Yield App hat alle Community-Kanäle eingestellt, aber ein Support-Kanal bleibt weiterhin für die Öffentlichkeit über die offizielle Website verfügbar.

Tim Frost, der CEO von Yield App, erklärte gegenüber Cointelegraph, dass das Unternehmen „Rechtsstreitigkeiten gegen mehrere Hedgefonds“ verfolgt, die erhebliche Verluste mit den auf FTX verwahrten Vermögenswerten erlitten hatten.

„Einige dieser Verfahren laufen noch, aber nach 18 Monaten der versuchten Rückholung wurde uns geraten, die Plattform im besten Interesse der Gläubiger zu schließen, wonach die Verwalter die Forderungen direkt weiterverfolgen werden.“

Plötzlicher Sinneswandel?

Trotz dieser Ankündigung haben frühere Erklärungen von Yield App Zweifel an der Transparenz des Unternehmens in Bezug auf seine Beteiligung an der FTX-Pleite aufkommen lassen.

In einer Discord-Nachricht vom 10. November 2022 versicherte Frost den Nutzern noch, dass die Krypto-Investmentfirma „keine signifikanten Gelder auf der FTX“ habe.

Mitteilung von Yield App CEO Tim Frost vom November 2022. Quelle: Yield App Discord channel

Eine Quelle, die anonym bleiben möchte, äußerte sich verwirrt über die Situation gegenüber Cointelegraph:

„Diese ganze Sache macht keinen Sinn. Ich finde es super seltsam, dass sie vom FTX-Kollaps betroffen sind, obwohl es schon zwei Jahre her ist und sie eine offizielle Erklärung abgegeben haben.“

Frost erklärte gegenüber Cointelegraph, dass Yield App selbst laut der Mitteilung vom November 2022 keine eigenen Gelder auf der FTX hatte.

„Die indirekten Investitionen kamen über diese Fondsmanager, die sich allerdings erst später zeigten, als wir in die besagten Gerichtsprozesse involviert waren.“

FTX-Verkäufe gehen weiter

Im Jahr 2024 kam es bei der insolventen Kryptobörse FTX zu mehreren Verkäufen von Forderungen und Vermögenswerten und zur Beilegung zahlreicher Streitigkeiten.

Allein im Februar veräußerte FTX 8 % seines Anteils am KI-Unternehmen Anthropic, verkaufte seine europäische Niederlassung für 33 Millionen US-Dollar und plante den Verkauf von Digital Custody für 500.000 Dollar.

Die laufenden Liquidationsbemühungen der zusammengebrochenen Kryptobörse sind Teil ihres Insolvenzverfahrens.

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