Mehr als 30 Interessenverbände haben das amerikanische Parlament in einem offenen Brief dazu aufgefordert, einen vorübergehenden Stopp für die Facebook Kryptowährung Libra zu verhängen. Dies geht am 2. Juli aus dem entsprechenden Schreiben hervor.
Der Brief war ebenfalls an Facebook und auch direkt an Mark Zuckerberg adressiert. So heißt es darin, dass der Social-Media Konzern der amerikanischen Politik und den US-Aufsichtsbehörden genug Zeit einräumen müsse, um den geplanten Stablecoin sorgfältig prüfen zu können.
Die Interessenverbände formulieren eine Reihe von offenen Fragen, die sie zunächst beantwortet haben wollen, ehe der Libra grünes Licht erhalten kann. Eine der Fragen lautet dabei, wie folgt:
„Der Projektentwurf von Libra macht den Verbrauchern gleich mehrere Versprechungen, darunter zum Beispiel die Behauptung, dass der Wert stabil bleibt. Was hält die Libra Association jedoch davon ab, ihre Haltung zu ändern und den Libra beispielsweise einfach abzuwerten, um eine kleine Gebühr auf jede einzelne Transaktion erheben zu können?“
Die parlamentarischen Anhörungen für die Facebook Kryptowährung sind zunächst für den 16. und 17. Juli terminiert.
Die Abgeordnete Maxine Waters hatte den Social-Media Konzern schon am 18. Juni dazu aufgefordert, vorübergehend die Entwicklung des Libra einzustellen. Dahingehend hatte sie erklärt:
„Im Hinblick auf die problematische Vergangenheit des Konzerns fordere ich Facebook auf, einem vorübergehenden Stopp der eigenen Kryptowährung zuzustimmen, damit Parlament und Aufsichtsbehörden sich ein Bild machen und entsprechende Maßnahmen einleiten können.“
Wie Cointelegraph zuvor berichtet hatte, hatte sich Olaf Carlson-Wee, der Geschäftsführer von Polychain Capital, schon im Mai skeptisch gezeigt, was die Administration der firmeneigenen Facebook Blockchain angeht. Um etwaigen Konflikten vorzubeugen hatte Carlson-Wee empfohlen, einen möglichst öffentlichen Ansatz zu wählen:
„Wenn man bedenkt, welche Probleme Facebook allein schon mit der Beaufsichtigung des sozialen Netzwerks hat, dann wäre es schlau, eine möglichst offene Blockchain zu entwickeln. […] Die Personen, die das Internet entwickelt haben, sind schließlich auch nicht dafür verantwortlich, was dort getan wird.“
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