Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat von eine KI generierte Bilder wieder offline genommen, die sie verwendet hatte, um die Polizeibrutalität in Kolumbien während der Proteste im Jahr 2021 zu kritisieren.

Laut Berichten wurde die Gruppe dafür kritisiert, dass sie die Bilder für ihre Social-Media-Konten von einer KI erstellen ließ. Am 2. Mai hat The Guardian eines der Bilder besonders hervorgehoben.

Auf diesem ist eine Frau zu sehen, die während der kolumbianischen Proteste gegen die wirtschaftliche und soziale Ungerechtigkeit im Jahr 2021 von der Polizei weggezerrt wird.

Bei näherer Betrachtung weist das Bild jedoch einige Unstimmigkeiten auf, wie etwa die unheimlich aussehenden Gesichter, veraltete Polizeiuniformen und einen Demonstranten, der irgendwie in eine Flagge gehüllt zu sein scheint, die nicht Flagge Kolumbiens ist.

Am unteren Rand der Bilder ist außerdem der Hinweis zu sehen, dass die Bilder von einer künstlichen Intelligenz erstellt wurden.

KI-generiertes Bild von Amnesty International. Quelle: Twitter

Amnesty International erklärte gegenüber The Guardian, man habe sich für KI-Bilder entschieden, um Demonstranten vor möglichen Konsequenzen durch die Regierung zu schützen. Erika Guevara Rosas, Direktorin für den amerikanischen Kontinent bei Amnesty, sagte dazu:

"Wir haben die Bilder aus den sozialen Netzwerken herausgenommen, da wir nicht wollen, dass die Kritik an der Verwendung von KI-generierten Bildern von der Kernbotschaft ablenkt, nämlich die Unterstützung der Opfer und die Forderung nach Gerechtigkeit in Kolumbien."

Fotojournalisten kritisierten die Verwendung der Bilder und sagten dazu, dass die Leute heutzutage in der Ära der Fake News dazu neigen, die Glaubwürdigkeit der Medien stärker in Frage zu stellen.

KI-generiertes Bild von Amnesty International. Quelle: Twitter

Der Medienwissenschaftler Roland Meyer kommentierte die gelöschten Bilder: "Die Bildsynthese reproduziert und verstärkt visuelle Stereotypen fast schon automatisch". Er fügte hinzu, das sei "letztlich nichts anderes als Propaganda".

Andere Bilder, die inzwischen von Amnesty gelöscht wurden, wurden Ende April von Twitter-Nutzern geteilt.

KI-generiertes Bild von Amnesty International. Quelle: Twitter

I wird zunehmend bei der Erschaffung von Bildern und visuellen Medien eingesetzt. Ende April veröffentlichte der Gründer von HustleGPT Dave Craige ein Video, in dem die Republikanische Partei der Vereinigten Staaten KI-Bilder in ihrer politischen Kampagne einsetzt.

"Wir alle wussten, dass KI und Deep-Fake-Bilder in der Politik Verwendung finden würden, ich hätte nur nicht gedacht, dass es so schnell gehen würde", wie er erklärte.

Cointelegraph hat Amnesty um einen Kommentar gebeten, aber bisher noch keine Antwort erhalten.

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