Nachdem Google MetaMask, einen Browser für Ethereum-basierte, dezentrale Anwendungen (DApp), aus seinem Android Playstore entfernt hatte, könnte Apple Coinbase nun auch zwingen, die DApp-Browser-Funktion aus seiner Krypto-Wallet-Anwendung zu entfernen.

Einem Reddit-Post vom 28. Dezember zufolge warnte die US-Börse Coinbase seine Benutzer, dass sie gezwungen sein könnte, die DApp-Browser-Funktion aus seiner Wallet-Anwendung zu entfernen, um die Richtlinien des mobilen App Store von Apple einzuhalten. Der Coinbase-CEO Brian Armstrong kommentierte dazu:

"Hier der Coinbase-CEO. Das ist wirklich unglücklich. Apple will offenbar Dapps aus dem App Store vollständig entfernen. [...] Das wird vermutlich auch anderen Wallets (Trust, Argent, Metamask) drohen. Das geht über Coinbase hinaus und ich finde, das ist eine sehr große Bedrohung für das Ökosystem."

Armstrong sagte auch, dass Nutzer, die DApps auf mobile Geräte von Apple verwenden wollen, möglicherweise Apple darum bitten müssen, solche Anwendungen zuzulassen. Er erklärte weiter:

"Das ist ein wichtiger Bereich der Innovation im Finanzbereich, und viele Entwickler und frühe Anwender dieser Technologie haben Millionen von Dollar in Krypto in diese Finanzanwendungen gesteckt. Diese können sie nicht mehr auf den mobilen Geräten von Apple nutzen, wenn diese App Store-Richtlinie weitergeführt wird".

Koordiniertes Vorgehen gegen Krypto

Wie bereits erwähnt, hat Google kurz zuvor die Ethereum-Wallet und DApp-Browser MetaMask auf seiner Android-App-Plattform Google Play verboten.

Das Projektteam erklärte, dass der Grund für die Entfernung der App eine Richtlinie gegen mobiles Mining sei. Die betreffende Software ermögliche so etwas allerdings nicht.

MetaMask ging gegen die Entscheidung in Berufung. Diese wurde allerdings abgewiesen. Die Firma erklärte damals in einem Tweet:

"Unsere Berufung wurde aus dem selben Grund abgewiesen: Kein Mining auf @Android. Wir tun das nicht."

Der Kryptowährungs-Influencer Omar Bham vermutet, dass derartige Schritte die Firmengeschäfte vor potentiellen dezentralisierten Konkurrenten schützen sollen. In einem Tweet am 28. Dezember erklärte er:

"Web3 steht in direkter Konkurrenz zu Google & Apple. Wir erwarten weiterhin, dass auch MetaMask, Coinbase und andere Dapp-Browser zensiert werden."

Am 23. Dezember behaupteten Kryptowährungs-Influencer, dass die Video-Streaming-Plattform YouTube ihre Inhalte zensiere. Nachdem wichtige Persönlichkeiten aus der Branche sich dazu geäußert haben, ließ die Plattform einige Inhalte wieder zu. Aber viele der betroffenen YouTuber erklärten, dass ihre Videos nicht wiederhergestellt worden seien.

Zwei Tage später ließ YouTube weitere Inhalte wieder zu und das Team der Firma sagte in einem Tweet, dass das Problem ursprünglich ein Fehler im Überprüfungsprozess gewesen sei.

Ein Krypto-Influencer bestätigte, dass Warnungen, die er auf seinem YouTube-Konto erhalten habe, entfernt worden seien. Auch bei den meisten anderen zensierten Influencern soll das geschehen sein. Wie Cointelegraph berichtete, sind viele der Influencer nach dem Vorfall auf dezentrale Content-Sharing-Plattformen ausgewichen.