Die Arizona State University (ASU) hat eine Partnerschaft mit der Digitalwährung Dash bekanntgegeben. Dash wird $350.000 (285.453 €) zur Verfügung stellen, um "Forschung, Entwicklung und Bildung auf eine Art zu beschleunigen, die die Geschwindigkeit, Effizienz und Sicherheit von Blockchain steigert und die Nutzungsmöglichkeiten weiter ausbaut." Die Geldmittel werden wie folgt verteilt:

  • Das Dash Studienprogramm, das Stipendien im Wert von $100.000 (81.558 €) für Forschungsgemeinschaften von Studenten und Absolventen bereitstellt;
  • Forschungslabor und Industrie-Open-Source-Projekte, die zusätzliche $100.000 (81.558 €) an Geldmittel für das Blockchain Research Lab (engl. Blockchain-Forschungslabor, Abk. BRL) der ASU und $50.000 (40.753 €) an neuen Geldmitteln für das Luminosity Lab.
  • Außerdem $100.000 (81.558 €) für die Entwicklung von Blockchain-Onlinekursen für Absolventen, die ab diesem Herbst an der ASU angeboten werden sollen.

Die $350.000 (285.453 €) werden von Dash durch einen erfolgreichen Vorschlag an die Finanzverwaltung zur Verfügung gestellt. Der Leiter des Blockchain Research Lab der ASU Dragan Boscovic kommentierte:

"Die ASU begrüßt diese Initiative und ist bereit sich daran zu beteiligen, eine starke Umgebung für Blockchain-Forschung und -Innovation für junge Talente zu schaffen, damit praktische Blockchain-Anwendungen entwickelt werden können."

Zusammenschluss von Forschung und Entwicklung

Wenn die Community an digitale Währungen denkt, neigt sie dazu, sich auf den Aspekt der Entwicklung zu konzentrieren. Neue Versionen der Software, Updates mit neuen Funktionen, Karten und ähnliches - diesen wird normalerweise viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt als der Forschung. Doch diese neuen Funktionen, die alle so begeistern, sind erst durch die Forscher möglich, die Mittel und Wege finden, um sie hinzuzufügen.

Die Distributed Autonomous Organization (engl. verteilte autonome Organisation, Abk. DAO) von Dash Core konzentriert sich auf Entwicklung, Marketing und die alltäglichen Aspekte zur Erhaltung von Digitalwährung. Aber es gibt mindestens zwei Forschungsgruppen, die daran arbeiten, das Projekt voranzubringen. Dash Labs ist eine DAO, die vom Dash-Gründer Evan Duffield ins Leben gerufen wurde. Diese hat ihren Sitz in Hong Kong und arbeitet daran, Hardware-Lösungen zu entwickeln, die eine sogenannte On-Chain-Kapazitätsverbesserung mittels großer Blöcke ermöglicht.

Forscher an der ASU arbeiten ebenfalls daran, Wege zu erforschen, um Dash zu verbessern und Probleme mit Kryptowährungen im Allgemeinen zu lösen. Letzten Sommer, hat Dash $50.000 (40.753 €) gespendet und damit Geldmittel für das Blockchain Research Lab der ASU zu Verfügung gestellt. Der CEO von Dash Core Team Ryan Taylor schrieb:

"Die anfängliche Forschung wird sich auf die Gesamtkapazität und Latenzleistung von Blockchain-Technologie konzentrieren. Es geht darum, sie an verschiedene Netzwerk-Architekturen (darunter fällt auch die mehrstufige Architektur von Dash), Anwendungen und Anwendungsfälle anzupassen, um einen Einsatzleitfaden für "Kapazitätsverbesserungsfähigkeit" und optimale Vorgehensweisen bereitzustellen.

Taylor merkt an, dass diese Partnerschaft exklusiv ist:

Bisher hat sich der Großteil der Blockchain-Forschung auf Bitcoin konzentriert, wobei anderen Blockchain-Anwendungen nur minimale Aufmerksamkeit gewidmet wurde... Das Sponsoring nutzt den Dash als exklusive Digitalwährung für die fortlaufende akademische Forschung."

Bitcoin und das MIT

Dash ist nicht die einzige Digitalwährung, die eine Partnerschaft mit einer großen Universität eingegangen ist. Im Sommer 2015 wurde die Digital Currency Initiative am MIT gestartet, eine Initiative für Digitalwährung. Das MIT hat um Spenden gebeten, mit deren Hilfe dann drei Bitcoin-Entwickler in Vollzeit eingestellt wurden. Dieser Schritt hat praktisch die eingestürzte Bitcoin Foundation ersetzt, die viele Geldmittel für die Entwicklung zur Verfügung gestellt hatte. Die Geldmittel kommen nicht vom MIT, sondern von externen Spendern und gehen direkt an die Digital Currency Initiative.

Im Mai 2016 hat die MIT $900.000 (733.556 €) an Spenden gesammelt, um die Gehälter der drei Entwickler zu bezahlen. Gegen Ende dieses Jahres stieg die Summe auf $2 Mio. (1,6 Mio. €). Diese finanzielle Förderung ist äußerst wichtig, wie Nasdaq betont:

"Geldmittel für Bitcoin-Entwicklung aufzutreiben scheint immer schon problematisch gewesen zu sein."

Zwar sind einige Entwickler bereit und in der Lage sind, ohne Bezahlung in Vollzeit an Open-Source-Projekten wie Bitcoin arbeiten, aber die meisten sind dies nicht. Daher wird dringend finanzielle Unterstützung benötigt, um dieses Projekt am Laufen zu halten und voran zu bringen.

Eine andere Art des Auftreibens von Geldmitteln

Das MIT hat gute Ressourcen, um Finanzmittel aufzubringen. Es ist aber immer eine sehr heikle Sache, sich auf die Selbstlosigkeit von anderen zu verlassen. Während die meisten Digitalwährungen auf Spenden oder Anschubfinanzierungen (durch ein ICO) zurückgreifen, hat Dash einen anderen Weg gewählt. Dash finanziert sein Entwicklerteam selbst, indem die Gehälter für die Entwickler aus einem Teil der Block-Belohnungen stammen.

Jeden Monat werden 10 % der Block-Belohnungen für erfolgreiche Vorschläge an die Finanzverwaltung reserviert. Das bedeutet, dass bis zu 6.650 DASH, die bei Redaktionsschluss $5,8 Mio. (4,7 Mio. €) wert waren, vom Netzwerk direkt an diejenigen ausgezahlt werden können, deren Vorschläge an die Finanzverwaltung angenommen werden. Das Finanzverwaltungssystem bei Dash belohnt Marketing-Einsatz, Geschäftsentwicklung und -integration, Konferenz-Sponsoring und mehr.

Vor allem aber bezahlt die Finanzverwaltung von Dash den Dash-Core-Entwicklern jeden Monat ihren Lohn. Im Moment hat Dash 50 Mitarbeiter, darunter 23 Entwickler, vier Projektmanager, acht Marketing-Experten und 15 andere administrative Mitarbeiter. Diese Teammitglieder haben ein monatliches Einkommen von insgesamt $300.000 (244.518 €), das direkt aus dem Finanzverwaltungssystem bei Dash kommt. Es sind keine Spenden nötig und niemand muss unentgeltlich arbeiten.

Dieses Finanzverwaltungssystem hat auch die $350.000-Partnerschaft mit der ASU finanziert.

Richtung des Einflusses

Eines der Community-Mitglieder bei Dash hat unter dem Pseudonym "TanteStefana" geschrieben, dass während das MIT die Bitcoin-Entwicklung finanziert, der Dash das Forschungslabor der ASU finanziert. Sie betont, dass die Richtung des Einflusses eine ganz andere ist: Bitcoin ist zumindest teilweise vom guten Willen und den Bemühungen des MIT, Geld zu beschaffen, abhängig. Das bedeutet, dass die Universität theoretisch versuchen könnte, das Projekt zu beeinflussen.

Bei der Partnerschaft zwischen Dash und ASU fließt das Geld und der Einfluss in die entgegengesetzte Richtung. Dash stellt die Geldmittel für die ASU zur Verfügung, was es der Universität unmöglich macht, das Projekt auf irgendeine Art zu beeinflussen.

Passt gut zur Universität

Der Cointelegraph hat die Möglichkeit ergriffen mit Dragan Boscovic, dem Leiter des Blockchain Research Lab an der ASU, zu sprechen. Er hat erklärt warum Dash so gut zur Universität passt:

"Erstens, die Büros des Dash Core Teams sind am SkySong Innovation Center der ASU in Scottsdale, wo auch die Blockchain-Forschung ihren Sitz hat. Das ermöglicht eine hervorragende Interaktion zwischen Dash, dem ASU-Kollegium und den Studenten in einer Reihe von Fachbereichen, darunter auch Computerwissenschaft, Maschinenbau, Handel und Recht. Zweitens, die ASU hat das Ziel "Problemlöser und Unternehmer zu erschaffen". Das Budget für Forschung und Entwicklung ist dabei groß. Dash ist eine der innovativsten Währungslösungen mit bahnbrechenden Algorithmen, Netzwerkstrukturen und Diensten. Das ist eine naturgegebene Partnerschaft. Drittens, es gab eine ziemlich große Nachfrage nach Onlinekursen für Absolventen, die sich mit den Möglichkeiten und Anwendungen der Blockchain-Technologie befassen. Dieser Kurs wird dabei helfen, dass Blockchain schneller von der Allgemeinheit angenommen wird."

Auf die Frage, was Dash von anderen Digitalwährungen unterscheidet, antwortete Boscovic:

"Nachdem wir diesen Sommer eine Partnerschaft mit Dash eingegangen sind haben wir die Möglichkeiten einer noch weitreichenderen Zusammenarbeit abgewogen. Dabei haben wir gemerkt, dass Stipendien, Blockchain-fokusierte Kurse und eine schneller voranschreitenden Forschung und Innovationswille der Weg sind, um Blockchain-Anwendungen voranzubringen. Das sagt viel über die Netzwerksteuerung bei Dash und über seine Fähigkeit, strategische Initiativen, wie diese hier, selbst zu finanzieren, aus.