Der ehemalige BitMEX-CEO und Maelstrom Chief Investment Officer Arthur Hayes hat einen Blogbeitrag veröffentlicht, in dem er für ein „Punktesystem“ als bessere Alternative zu Initial Coin Offerings (ICOs) und Yield Farming plädiert, wenn es um Krypto-Fundraising und Kapitalbeschaffung geht.
“Points Guard” is an essay on the new pseudo-ICO crypto fundraising and engagement method. If you don’t understand what points are and why they going to be used and abused, read on. https://t.co/fR5ruXX4cT pic.twitter.com/2E2d6yiERh
— Arthur Hayes (@CryptoHayes) February 8, 2024
Am 9. Februar schrieb Hayes in einem entsprechenden Blog mit dem Titel „Points Guard“, dass ICOs und Yield Farming zwar ihre Vorteile haben, aber auch einige Herausforderungen für Krypto-Projekte mit sich bringen. Während ICOs beispielsweise Millionen von Kleinanlegern den Kauf von unbekannten Kryptowährungen ermöglichen und ihnen die Chance geben, frühzeitig in neue potenzielle Innovationen zu investieren, würden sie auch regulatorische Hürden mit sich bringen. „Wenn man etwas an Kleinanleger verkauft, bezeichnen einige Regulierungsbehörden das als 'Wertpapier' und verlangen von einem, eine Menge Dinge zu tun, die man nicht tun will.“
Das Yield Farming ermöglicht den Nutzern wiederum, Krypto für die Verwendung von neuartigen Protokollen zu bekommen, aber auch dies hat Auswirkungen, wenn es „zu aggressiv betrieben wird“. Hayes erklärte, dass dieser Mechanismus die begrenzte Angebotsmenge der betreffenden Projekte sehr schnell aufblähen könnte. Infolgedessen könnte der Kurs des jeweiligen Tokens fallen, so dass die Nutzer keinen Anreiz mehr haben, das Protokoll zu nutzen.
Hayes argumentierte deshalb, dass Punkteprogramme eine neue Möglichkeit für Projekte sind, um Interesse zu generieren und für Teilnahme zu sorgen. Anstatt den Nutzern sofort Token für die Nutzung des Protokolls zu geben, was zu einem „aggressiven Zeitplan für die Token-Emissionen“ führt, können die Projekte laut Hayes Punkte für die Teilnahme am Protokoll ausgeben, die zu einem späteren Zeitpunkt in Krypto umgewandelt werden können.
Hayes ist der Ansicht, dass dieser Ansatz nicht als verbindlicher Vertrag zwischen dem Projekt und dem Nutzer für eine künftige greifbare Belohnung angesehen werden kann und keine Form des monetären Austausches zwischen dem Projekt und den Nutzern vorsieht. Dementsprechend könnten die Regulierungsbehörden die Verwendung von Punkten möglicherweise für akzeptabel halten.
Obwohl ein solches Punktesystem also eine vielversprechende Methode für Krypto-Projekte sein könnte, räumt der Experte ein, dass derartige Programme auch missbraucht werden könnten. Hayes wies darauf hin, dass ein Punkteprogramm nur dann effektiv sein könnte, wenn ein hohes Maß an Vertrauen zwischen dem Projekt und den Nutzern besteht. Gleichsam gibt er jedoch zu bedenken, dass es immer schlechte Akteure geben wird, die dieses Vertrauen missbrauchen werden. Sollte der Missbrauch überhand nehmen, wäre die alternative Form der Kapitalbeschaffung also wohl schnell wieder vom Tisch.
Der frühere BitMEX-Chef prognostiziert nichtsdestotrotz, dass erfolgreiche Web3-Projekte zukünftig ein Punkteprogramm einführen werden, bevor sie Token generieren. „Dies wird die Nutzung des Protokolls, einen Hype um den wahrscheinlichen Token-Airdrop und eine öffentliche Notierung [an Kryptobörsen] erzeugen“, so Hayes abschließend.
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