Die australische Wertpapierbörse (ASX) hat angekündigt, den Übergang zu einem Blockchain-System für Eigenkapitaltransaktionen um sechs Monate nach hinten zu verschieben, wie der Sydney Morning Herald am 4. September bestätigte.

Wie Cointelegraph zuvor berichtete, arbeitet ASX seit Dezember 2017 an der Implementierung von Blockchain, um das derzeitige System zum Prozessieren von Eigenkapitaltransaktionen zu ersetzen.

Laut dem Sydney Morning Herald hat sich die Börse für die Verzögerung entschieden, um mehr Zeit auf die Entwicklung und das Testen von Nutzerfunktionen verwenden zu können. Das Markteinführungsdatum wurde nun von Q4 2020 auf März-April 2021 verlegt - ebenso wie Industrie-weite Testpläne und die nötigen Akkreditierungen.

ASX traf die Entscheidung, das derzeitige System - den Clearing House Electronic Subregister System (CHESS) - an Australiens größter Börse zu ersetzen, nachdem zwei Jahre lang die Möglichkeiten von Distributed Ledger Technologien (DLT) getestet wurden - wozu auch Blockchain gehört.

Die erste Testphase bestand aus zwei unabhängigen Sicherheitsüberprüfungen von Systemen, die von Digital Asset entwickelt wurden - ein Beratungsunternehmen, das Finanzinstituten bei der Einführung von DLT-Lösungen hilft. Die Deadline zur Abschaffung von CHESS lag zunächst im März 2018.

Neben ASX sind auch andere große Initiativen in Australien dabei, Blockchain sowohl in Finanz- als auch im Regierungssektor anzuwenden. Im Juli unterschrieb IBM einen 5-Jahres-Deal über 1 Mrd. australische Dollar (637 Mio. Euro) mit der australischen Regierung, um Blockchain und andere neue Technologien zur Verbesserung der Datensicherheit und zu Datenautomatisierung entlang diverser Bundesabteilungen, darunter innere Angelegenheiten und Verteidigung, zu implementieren.

Anfang des Monats emittierten die Commonwealth Bank of Australia (CBA), die größte Bank des Landes, und die Weltbank eine öffentliche Staatsanleihe exklusiv über Blockchain-Technologie.