Kanadas Zentralbank (BoC) hat diese Woche eine Studie über die "Anreiz-Kompatibilität" von Blockchain-Technologie veröffentlicht und kam zu dem Ergebnis, dass doppelte Ausgaben ein "unrealistisches" Ziel sind.

Die neue BoC-Studie fokussiert sich auf ein Proof-of-Work-(PoW)-Protokoll für Blockchain-Technologie, welches das Verhalten von "ehrlichen" und "unehrlichen Minern" modelliert.

Die Forscher der Bank entwarfen das System, um zu überprüfen, ob digitale Leger wie Blockchain immun gegen bestimmte Formen von "Betrug" sind - wie beispielsweise "doppelte Ausgaben", wobei Nutzer die Eintragungen auf dem Ledger zur persönlichen Bereicherung verändern.

Die Studie schreibt, dass die Hauptmotivation von Digitalen Ledger Technologien (DLT) wie Blockchain darin besteht, Nutzer innerhalb des Systems selbstverantwortlich für dessen Schutz zu machen. Bei Blockchain bestätigt ein System neue Transaktionen erst, wenn ein Update von allen Nutzern in dem jeweiligen System abgesegnet wurde.

Die Studie fand heraus, dass ein Miner, der mehr als die Hälfte der Rechenleistung kontrolliert, theoretisch in der Lage ist, eine "51-Prozent-Attacke" zu starten, bei der

"Bestätigungsverzögerungen theoretisch ihre Macht verlieren, dopple-Ausgaben-Anreize zu kontrollieren. Die unehrlichen Miner erschaffen eine Eingangsrate, welche größter ist als die aller ehrlicher Miner in Kombination [...] und können so immer mit doppelten-Ausgaben betrügen."

Dennoch merkt die Studie an, dass von einem ökonomischen Standpunkt her ein "unehrlicher Miner" sowohl "tiefe Taschen" besitzen, als auch "Risiko-neutral" sein muss und endet mit den Worten:

"Diese Annahmen tendieren dazu, unrealistisch zu sein und in der Praxis haben die Nutzer wenig wirtschaftliche Anreize, einen solchen Angriff zu starten, insbesondere wenn die computerbasierten Investitionen der anderen Miner groß sind."

James Chapman, ein leitender Forscher des Fondsmanagement- und Bankenteams der BoC, hatte zuvor die Effektivität und Sicherheit bei der Nutzung von Blockchain-Technologie im Bankensektor infrage gestellt.

Eine andere Studie, die von der führenden globalen Unternehmensberatungsfirma Bain & Company durchgeführt wurde, fand heraus, dass die Implementierung von Distributed-Ledger-Technologie wie Blockchain "das Potenzial besitzt, Transaktionsbanking zu revolutionieren".