Laut einem am Freitag veröffentlichten Bericht von Bloomberg könnten große Banken bald eine positivere Haltung gegenüber Kryptowährungen einnehmen, da der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS) sich darauf vorbereitet, seine wegweisenden Leitlinien für den Umgang mit Kryptowährungen zu überarbeiten.

Laut Bloomberg, das sich auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen beruft, werden die Leitlinien des Basler Ausschusses für das Jahr 2022 zur Behandlung von Kryptowährungen durch Banken im nächsten Jahr aktualisiert und günstiger gestaltet. Dies folgt auf die Veröffentlichung früherer Standards im Jahr 2022, die von den meisten Banken als Signal interpretiert wurden, Kryptowährungen gänzlich zu meiden.

Bloombergs Quellen zufolge hat der Basler Ausschuss kürzlich Gespräche über die Angemessenheit der bisherigen Vorschriften geführt, die von den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union noch nicht vollständig umgesetzt wurden.

Die Notwendigkeit neuer Vorschriften ergibt sich aus dem rasanten Wachstum von Stablecoins, die kürzlich in den USA durch den GENIUS Act reguliert wurden und dort nun offiziell für Zahlungen zugelassen sind.

Nach den geltenden Basler Vorschriften unterliegen Stablecoins, die auf öffentlichen Blockchains ausgegeben werden, denselben Kapitalanforderungen wie risikoreichere Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) oder Ethereum (ETH). Diese Gleichstellung stößt bei Marktteilnehmern auf Kritik, die argumentieren, dass regulierte, durch Vermögenswerte gedeckte Stablecoins weitaus geringere Risiken bergen.

Das Hauptquartier des Basel Committee on Banking Supervision in Basel. Quelle: Wikimedia

Wichtiger Wegweiser für Banken

Der Basler Ausschuss ist ein globales Gremium, das internationale Standards für die Bankenregulierung festlegt, wobei der Schwerpunkt auf Kapitaladäquanz, Risikomanagement und Aufsicht liegt. Seine Vorschriften, wie beispielsweise Basel III, sorgen dafür, dass Banken weltweit stabil und widerstandsfähig bleiben, wodurch vermutlich das Risiko globaler Finanzkrisen verringert wird.

Die Kommentare folgen auf eine Äußerung von Chris Perkins, Präsident der Investmentgesellschaft CoinFund, der Mitte August sagte, dass die vom Basler Ausschuss festgelegten Kapitalanforderungen für Banken einen „Engpass“ schaffen, der das Wachstum der Kryptoindustrie drosseln soll. Er sagte damals:

„Es ist eine sehr subtile Methode, Aktivitäten zu unterbinden, indem man sie für die Bank so teuer macht, dass sie einfach sagen: ‚Das geht nicht.‘“

Dem Bericht zufolge möchten einige Länder, wie beispielsweise die USA, einen Vorsprung behalten und die Standards vor ihrer Umsetzung überprüfen. Andere Länder ziehen es vor, die aktuellen Standards umzusetzen und sie später zu überprüfen.

Der Rechtsrahmen der EU namens Markets in Crypto-Assets ermöglicht es Stablecoins bereits, die gleiche Kapitalbehandlung zu erhalten im Hinblick auf ihre Deckung, die in der Regel Bargeld und Bargeldäquivalente umfasst.