Bitcoin (BTC) versucht am heutigen 19. Juni, die wichtige 20.000 US-Dollar-Marke zurückzuerobern, nachdem in der aktuellen Woche bisher massive Verluste von insgesamt 7.000 US-Dollar verkraftet werden mussten.

Bitcoin-Kursdiagramm (Bitstamp). Quelle: TradingView

Abschwung bis auf 17.000 US-Dollar?

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen, konnte sich BTC/USD immerhin vom zwischenzeitlichen Tief bei 17.592 US-Dollar wieder aufschwingen, ehe bei 20.000 US-Dollar Schluss war.

Das traditionelle geringe Handelsvolumen an den Wochenendtagen trägt dazu bei, dass den Anlegern ein trister Wochenabschluss bevorsteht, denn die marktführende Kryptowährung ist in den letzten sieben Tagen auf den tiefsten Stand seit November 2020 abgerutscht.

Während die Verluste zwar langsam wieder aufgeholt werden können, ereilt den Markt ein regelrechtes Déjà-vu, denn die 20.000 US-Dollar-Marke – die drei Jahre lang das geltende Rekordhoch war – hat von Dezember 2017 bis Dezember 2020 als massiver Widerstand für den Bitcoin-Kurs fungiert.

Erschwerend kommt hinzu, dass der Bitcoin nun erstmals in seiner Geschichte unter ein vorheriges Rekordhoch zurückgefallen ist.

Dieser Umstand sorgt bei einigen Anlegern spürbar für erhöhte Panik, doch alteingesessene Marktteilnehmer weisen darauf hin, dass die Kursentwicklung im Großen und Ganzen noch immer den historischen Mustern folgt.

„Um das Ganze mal ins Verhältnis zu setzen: Ein Bitcoin-Crash von 74 %, wie wir ihn gerade sehen, ist nichts Ungewöhnliches“, wie unter anderem der WELT-Wirtschaftsredakteur Holger Zschäpitz feststellt. Dem fügt er an:

„In der Vergangenheit gab es bereits vier Crashes, bei denen die marktführende Kryptowährung von einem lokalen Hoch um mehr als 80 % auf ein lokales Tief zurückgegangen ist.“

Im Hinblick auf die weitere kurzfristige Kursentwicklung geht der Trader Credible Crypto davon aus, dass es zunächst bis auf 17.000 US-Dollar abwärts geht. Ein entlastender Aufschwung scheint dagegen eher unwahrscheinlich.

Sein Kollege Rekt Capital erinnert derweil daran, dass der 200-Week Moving Average (200-MA) die wohl wichtigste Untergrenze für den Bitcoin-Kurs darstellt. Diese „Untergrenze der Untergrenzen“ ist noch immer intakt und könnte für neuen Auftrieb sorgen.

Neue Negativrekorde am Fließband?

Nichtsdestotrotz sollte der Nackenschlag für die Bitcoin-Anleger nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn mit einem fetten Minus von 7.000 US-Dollar steht für BTC einer der schlechtesten Wochenabschlüsse überhaupt bevor.

Bitcoin-Monatsabschlüsse. Quelle: Coinglass

Und es könnte sogar noch dicker kommen, denn die Krypto-Marktforscher von Coinglass weisen darauf hin, dass der Juni 2022 auf dem besten Weg ist, auch noch den schlechtesten Monatsabschluss überhaupt einzufahren.

Wie groß die Panik bzw. der Verkaufsdruck unter den Anlegern zurzeit tatsächlich ist, lässt sich daran erkennen, dass in den drei Tagen bis zum heutigen 19. Juni mehr BTC als Verlustgeschäfte verkauft wurden als jemals zuvor.

Inzwischen besteht auch noch die Angst, dass selbst die Bitcoin-Miner wegen des niedrigen Kurses nicht mehr profitabel wirtschaften können. Sollte es zu einer solche Kapitulation der Miner kommen, würde dies einen weiteren heftigen Schlag für BTC bedeuten, denn spätestens dann beginnen die Fundamentaldaten zu erodieren. Allerdings gibt es zumindest in dieser Hinsicht Entwarnung, dass die Rentabilität der Miner noch nicht zu stark untergraben ist.