Der große Exodus der führenden chinesischen Mining-Branche in das Nachbarland Kasachstan hat zu einer Verknappung der Stromversorgung in dem osteuropäischen Land geführt, die die Regierung nun mit Atomenergie lösen will.

Das kasachische Energieministerium führt im laufenden Jahr einen Anstieg von 8 % im landesweiten Stromverbrauch allein auf das Mining von Bitcoin zurück. Eine durchaus realistische Schätzung, denn bisher sind knapp 87.849 Mining-Geräte aus China nach Kasachstan umgezogen. Der Auslöser dafür war, dass die chinesische Regierung zu Beginn des Jahres mit harter Hand gegen die heimische Branche, die auf dem Weltmarkt führend war, vorgegangen ist.

Diese Umsiedlung bewirkt nun eine spürbar steigende Nachfrage nach Energie, wodurch es in Kasachstan zu einer regelrechten Verknappung kommt, die die Stromversorgung des Landes vor echte Probleme stellt, wie die Kazakhstan Electricity Grid Operating Company berichtet. Präsident Tokayev hat im Rahmen eines Meetings am Freitag deshalb in Aussicht gestellt, dass ein neues Atomkraft gebaut werden soll, um die entstandene Mehrbelastung aufzufangen:

„Wir werden in naher Zukunft wahrscheinlich eine umstrittene Entscheidung über den Bau eines neuen Atomkraftwerks treffen müssen.“

Obwohl Tokayev dabei nicht explizit den Verbrauch durch Bitcoin-Mining benannte, wird die Branche sicherlich eine wichtige Triebfeder für diese Planungen sein, denn schätzungsweise werden dadurch in den nächsten fünf Jahren 1,58 Mrd. US-Dollar in den kasachischen Staatshaushalt gespült. Die Stromverknappung hat bereits jetzt einen nachteiligen Effekt auf die Mining-Branche im Land, so musste das Mining-Unternehmen Xive zum Beispiel schon wieder abwandern. Wie Xive-Mitgründer Didar Bekbau am Dienstag bekanntgegeben hat, musste sein Unternehmen wegen der „beschränkten Stromversorgung aus dem Netz“ eine große Mining-Farm schließen.

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