Der Bitcoin-Kurs befindet sich nun schon seit einiger Zeit in einem absteigenden Dreieck und bewegt sich langsam auf dessen Spitze zu. Dabei ist der vermutliche Zeitpunkt, an dem Bitcoin das Ende dieses Musters erreicht besonders interessant, da er scheinbar mit dem Start der lang ersehnten Handelsplattform Bakkt und deren neuen Bitcoin-Futures zusammenfällt.
Befindet sich Bitcoin also tatsächlich im Abwärtstrend oder bereitet sie sich lediglich auf einen neuen Aufschwung vor? Werfen wir einen Blick auf die Kurse, um Antworten zu finden.
Bitcoin-Kursentwicklung
Vor einer Woche ist Bitcoin vom Widerstandsbereich bei 10.900 US-Dollaar zurück auf 10.200 US-Dollar abgefallen. Die Bakkt hatte gleichzeitig ihren bevorstehenden Start auf Twitter bestätigt. Anschließend ist der Kurs sogar noch etwas mehr abgefallen und lag daraufhin nahe dem Support-Bereich von 9.900 – 10.000 US-Dollar.
Bitcoin-Kursentwicklung. Quelle: TradingView
Bitcoin-Kursentwicklung. Quelle: TradingView
Wie in einer vorherigen Analyse beschrieben, bedeutet der jüngste Aufschwung von der 10.000 US-Dollar Marke aus, dass ein baldiger Aufwärtstrend weiterhin möglich ist, auch wenn sich der Kurs zunächst in einer Preisspanne von 9.900 – 10.600 US-Dollar einpendeln wird. Das Handelsvolumen nimmt derweil stetig ab, während sich der Kurs in Richtung Spitze des Dreiecks bewegt.
Normalerweise bedeutet ein abnehmendes Handelsvolumen zum Ende einer Kursformation, dass die Anleger auf einen Ausbruch aus dem Muster lauern, ehe sie neue Positionen eingehen. Momentan bewegt sich der Kurs deshalb allerdings noch in einer Preisspanne, da der Markt nicht abschätzen kann, in welche Richtung die nächste entscheidende Kursbewegung geht.
Allerdings kann aus der jüngsten Kursentwicklung jetzt schon geschlussfolgert werden, dass die nächste Kursbewegung von großer Bedeutung sein wird. Da sie sich aber wohl noch ein wenig hinauszögern wird, ist es umso interessanter, dass das Ende des Dreiecks mit dem Start der Handelsplattform Bakkt zusammenfällt, der für den 23. September geplant ist. Es wird erwartet, dass die Bitcoin-Futures der Bakkt als Magnet für institutionelle Investoren wirken könnten, was einen bedeutsamen Zufluss von Kapital bedeuten würde. Dementsprechend darf gemutmaßt werden, dass es am 23. September womöglich zum großen Knall kommt, wenn die beiden genannten Entwicklungen aufeinandertreffen.
Gesamt-Marktkapitalisierung
Gesamt-Marktkapitalisierung. Quelle: Tradingview
In einer umfassenden Analyse ist es wichtig, auch die Gesamt-Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen im Auge zu behalten. Obwohl der Bitcoin-Kurs durch das absteigende Dreieck insgesamt im Abwärtstrend liegt, lässt sich dies nicht zwangsläufig auch für die Marktkapitalisierung sagen.
Das Kursdiagramm zeigt momentan eine abfallende Keilformation, die den Kurs zurück auf einen wichtigen Support drückt, der bald einem erneuten Test unterzogen wird. Diese Marke (obere grüne Linie) war auch schon 2018 eine wichtige Stütze, ehe sie durch einen heftigen Abwärtstrend eingeknickt wurde. Sollte der Markt nun allerdings in der Lage sein, diese Marke als wichtigen Support zu etablieren, dann könnte daraus ein anschließender Aufschwung bis über 370 Mrd. US-Dollar resultieren.
Sollte der Markt jedoch nicht in der Lage sein, diese Marke als Support zu verteidigen, dann könnte es zurück auf einen Wert von 160 Mrd. US-Dollar gehen, was den Bitcoin-Kurs gleichsam auf einen Bereich um die 7.500 US-Dollar absenken würde.
Gesamt-Marktkapitalisierung ohne Bitcoin
Gesamt-Marktkapitalisierung ohne Bitcoin. Quelle: Tradingview
Wenn wir die Gesamt-Marktkapitalisierung ohne Bitcoin betrachten, kommen wir zu der gleichen Schlussfolgerung. Die Marktkapitalisierung der restlichen Kryptowährungen (Altcoins) ist zuletzt über einen Wert von 62 – 66 Mrd. US-Dollar geklettert und versucht momentan, diesen Bereich als neuen Support zu etablieren.
Sollte der Markt jedoch wieder nach oben klettern, dann liegt das nächste Kursziel bei 125 oder sogar 250 Mrd. US-Dollar, was die Stimmungslage von „sehr negativ“ zurück auf „positiv“ drehen könnte.
Bitcoin-Marktherrschaft
Bitcoin-Marktherrschaft. Quelle: Tradingview
Das Kursdiagramm der Bitcoin-Marktherrschaft zeigt weiterhin die gleichen negativen Divergenzen wie in der Vorwoche.
Allerdings bestätigt das Kursdiagramm die negative Divergenz noch nicht. Dies würde erst eintreten, sobald der Kurs zurück unter den vorherigen Widerstand von 71 – 71,5% Marktanteil abrutscht. In den nächsten Tagen könnte sich bereits ein niedrigeres Hoch herausbilden, was die Marktherrschaft im Anschluss nach unten drücken würde.
Wenn der Index der Relativen Stärke (RSI) und die Marktherrschaft in den nächsten Wochen keine Bestätigung der negativen Divergenz zeigen, dann könnte der Marktanteil von Bitcoin bald neue Höhen erreichen. Vermutlich würde die Marktherrschaft dann bis auf einen Wert von 75 – 80% klettern.
Altcoin-Marktanteil
Altcoin-Marktanteil. Quelle: Cointrader
Wie in der vorherigen Analyse beschrieben, ist der Marktanteil der Altcoins momentan direkt an die Aufwärtstrendlinie abgefallen, wodurch diese wichtige Marke erneut getestet wird.
Sollte der Marktanteil der Altcoins von dieser Marke aus wieder nach oben klettern, dann könnten der historisch niedrige RSI und die positive Divergenz dazu führen, dass der Aufwärtstrend des Altcoin-Marktanteils weiterhin intakt bleibt.
Sollte die Trendlinie jedoch unterschritten werden, dann ist der Bereich um 22% Marktanteil erst wieder die nächste Stufe, die Aufwind nach oben erzeugen könnte, allerdings würde der Marktanteil von Bitcoin hier schon 78% betragen, was dessen Kurs wiederum verstärkt nach oben treiben würde, da sich das Handelsvolumen dann entsprechend stark erhöht.
Kurz gesagt, heißt es für die Altcoins „jetzt oder nie“.
Welche Szenarien ergeben sich daraus für den Bitcoin-Kurs?
Das positive Szenario
Im positiven Szenario kann Bitcoin die nächste Woche in der Preisspanne verbleiben und gleichsam den wichtigen Support von 10.000 US-Dollar verteidigen. Anschließend müsste sich daraus ein Aufschwung aus der Preisspanne ergeben, der mit einem hohen Handelsvolumen einhergeht und den Kurs so über den starken Widerstandsbereich von 10.900 – 11.000 US-Dollar heben könnte.
Positives Szenario für den Bitcoin-Kurs. Quelle: Tradingview
Sollte der Kurs dann in der Lage sein, den roten Bereich (siehe Kursdiagramm oben) als Support-Bereich zu etablieren, dann könnte das bisherige Jahreshoch von ca. 14.000 US-Dollar erneut attackiert werden, was wiederum einen positiven Effekt haben könnte.
Obwohl die Altcoins dadurch wohl mitgezogen werden würden, würden viele Anleger auf Bitcoin umschwenken, was dessen Marktherrschaft weiter vergrößern würde.
Das negative Szenario
Im negativen Szenario kommt Bitcoin nicht über die 10.600 US-Dollar Marke hinaus und kann damit auch nicht den wichtigen Widerstandsbereich von 10.900 – 11.000 US-Dollar knacken. Hierdurch sollten sich dann anschließend niedrigere Hochs einstellen.
In einem solchen Fall würde sich ein kleines absteigendes Dreieck herausbilden, da der Kurs langsam immer weiter nach unten abflacht.
Negatives Szenario für den Bitcoin-Kurs. Quelle: Tradingview
Anschließend würde es zu einem Einbruch des Supports kommen (grüne Linie), wodurch der Kurs zurück bis an das 21-Wochen-MA (EMA) bzw. den Gleitenden Durchschnitt der letzten 21 Wochen abfallen würde, der bei ungefähr 9.300 US-Dollar liegt. Der Support des großen absteigenden Dreiecks liegt ebenfalls in der Nähe dieser Marke.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Bitcoin zumindest den Support des Dreiecks und das 21-Wochen-EMA verteidigen kann, da das EMA beim letzten großen Aufschwung ein wichtiger Indikator war. Falls das 21-Wochen-EMA einbricht, würde es stark nach unten gehen, wodurch der Kurs bis auf 7.000 – 7.500 US-Dollar abstürzen könnte.
Egal, wie es kommt, ein Kurs, der auf das Ende eines Dreiecks zuläuft, bringt viel Spannung mit sich. Der Start der Bakkt könnte dabei ein entscheidender Katalysator sein.
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