Der Bitcoin-Kurs könnte schon bald seine Kletterpartie fortsetzen, denn die institutionellen Kapitalabflüsse lassen langsam wieder nach.
Wie die Daten der britischen Investmentfirma Farside entsprechend zeigen, sind aus dem führenden Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) am 22. März nur noch 170 Mio. US-Dollar abgeflossen.
Bereitet sich der Bitcoin-Kurs auf ein neues ATH vor?
Die amerikanischen Bitcoin-Spot-Indexfonds (ETFs) standen in dieser Woche allerdings aus gegenteiligen Gründen im Mittelpunkt.
So sind die Kapitalzuflüsse zuletzt im Vergleich zum Monatsanfang deutlich zurückgegangen, während die Kapitalabflüsse aus dem GBTC gleichzeitig Rekordhöhen erreicht haben. Daraus resultierten fünf Tage in Folge, an denen ein insgesamter Nettoabfluss verzeichnet wurde.
Das Timing dieser Entwicklung ist jedoch nicht ganz zufällig, denn Gerüchte besagen, dass der insolvente Krypto-Kreditgeber Genesis aktuell beträchtliche GBTC-Anteile verkauft hat.
Sollten diese Abverkäufe nun abgeschlossen sein, könnte auch der Verkaufsdruck auf die ETFs ganz schnell wieder weniger werden.
„Die Nettokapitalabflüsse aus den Bitcoin-ETFs sind gestern auf -51,6 Mio. US-Dollar zurückgegangen, allen voran durch eine signifikante Verringerung der GBTC-Verkäufe“, wie der Investor Alistair Milne in diesem Kontext feststellt. Dem fügt er an:
„Kommt jetzt die Wende?“

Die Theorie einer solchen Kehrtwende bekräftigt auch der Krypto-Analyst Willy Woo, Gründer des Datendienstes Woobull.
In einem aktuellen Beitrag auf X argumentierte Woo entsprechend mit Blick auf ein neues Berechnungsmodell, das die ETF-Kapitalzuflüsse mit der Kursentwicklung von Bitcoin in Zusammenhang setzt. Woo, der zwar nicht genau offenlegt, welche Daten für das neue Modell herangezogen werden, meint auf Grund dessen, dass die große Abverkaufphase nun vorbei sein könnte.
„Laut diesem neuen Modell, mit dem ich aktuell herumspiele, könnte die schlimmste Verkaufsphase nun vorbei sein“, so der Experte. Und weiter:
„Ich gehe davon aus, dass wir jetzt eine Seitwärtsbewegung bis zum Halving bekommen, also wird es im April wohl weiterhin abgehacktes Stückwert sein.“

Der pseudonyme Kommentator WhalePanda stimmt in diesen Tenor mit ein.
In seiner eigenen Analyse zeigt er sich ähnlich optimistisch und meint, dass es schon bald neuen Aufwind geben könnte.
„Über das Wochenende und den Anfang der nächsten Woche bewegen wir uns wahrscheinlich seitwärts, ehe wir danach auf neues Allzeithoch klettern“, wie der Experte zusammenfasst.
„Viele Anleger wurden aus dem Markt geschüttelt, viele warten noch auf weitere Rückgänge. Bei der aktuellen Ausgaberate bräuchten wir bei einem Kursstand von 64.000 US-Dollar knapp 57,6 Mio. US-Dollar an Kapitalzuflüssen pro Tag, um die täglich geminten Coins aufzukaufen. In weniger als einem Monat wird diese Summe auf 28,8 Mio. US-Dollar reduziert werden.“
GBTC ist größte Hürde für Bitcoin
Andere sind unterdessen deutlich kritischer, was die Strategie des GBTC angeht, denn der einst führende Bitcoin-Investmentfonds verzeichnet inzwischen weniger als die Hälfte des verwalteten Vermögens (AUM), dass er noch Anfang Januar auswies, als die Umwandlung in einen ETF erfolgte.
„Das ganze Ökosystem wird deutlich gesünder sein, wenn der GBTC kein AUM mehr hat“, wie der Krypto-Influencer Vijay Boyapati am 23. März ausführte. Dem fügte er an:
„Dieses Finanzprodukt stand beim Marktzusammenbruch von 2022 im Mittelpunkt und auch jetzt sind dessen Kapitalabflüsse die größte Hürde für Bitcoin.“
Ungeachtet dessen war die Einführung der neuen Bitcoin-ETFs der stärkste Start für ETFs in der Geschichte der Finanzmärkte. Seit Handelsbeginn haben die Indexfonds 12,15 Mrd. US-Dollar an Kapital eingenommen.
Cathie Wood, die Geschäftsführerin von ETF-Herausgeber ARK Invest, gab derweil zu bedenken, dass der Großteil der institutionellen Adoption erst noch bevorsteht.
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