Am 5. Juli stürzte der Bitcoin-Kurs auf Coinbase zwischenzeitlich auf nur noch 53.600 US-Dollar ab, das erste Mal seit Februar, dass die marktführende Kryptowährung zu diesem Preis gehandelt wurde, wobei Analysten befürchten, dass das Schlimmste erst noch bevorsteht.
Bitcoin hat sich seither jedoch stabilisiert und notiert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bei 54.122 US-Dollar, wie die Daten von TradingView zeigen.

Im Gespräch mit Cointelegraph erklärte eToro-Marktanalyst Josh Gilbert, dass ein Großteil des Abverkaufs auf Befürchtungen zurückzuführen sei, die aus den Rückzahlungen von Mt. Gox an deren Gläubiger resultieren, durch die im Juli BTC im Wert von rund 8 Milliarden US-Dollar auf den Markt kommen werden.
Nach dem plötzlichen Einbruch auf 53.600 US-Dollar prognostizierte Gilbert, dass er in den kommenden Tagen noch eine weitere Verschlechterung des Bitcoin-Kurses erwartet.
„Die Nachrichtenlage ist derzeit eher schlecht als recht, und die Verkaufsaktivitäten, die wir beobachten, verunsichern die Anleger ganz eindeutig, was häufig zu weiteren Verkäufen führt“ so Gilbert.
„Es würde mich nicht überraschen, wenn der Wert innerhalb der nächsten Woche die 50.000 US-Dollar-Marke testen würde, und das wird ein wichtiges physiologisches Niveau sein.“
„Kurzfristig wird es eine Schwächephase geben, bis wir einen Katalysator bekommen, der den Kurs nach oben treibt, und das könnte in Form von Anlegern kommen, die den Abschwung kaufen oder einer Zulassung für Ethereum-ETFs, die die Stimmung zu verbessern", fügte er hinzu.
In ähnlicher Weise meinte Swyftx-Analyst Pav Hundal gegenüber Cointelegraph, dass das Schlimmste der Bitcoin-Kursentwicklung noch bevorstehen könnte.
„Eine riesige Wand aus Bitcoin ist dabei, auf einen Markt zu treffen, der bereits apathisch war. Die Makro-Bedingungen sind langfristig immer noch positiv, aber kurzfristig könnten wir auf 50.000 US-Dollar und möglicherweise sogar tiefer fallen. Die 52.000 US-Dollar-Marke ist momentan ein wichtiges Schlachtfeld für Bären und Bullen“, so Hundal.
Die Analysten von 10x Research sagten ebenfalls einen anhaltenden Rückgang voraus, der den Bitcoin-Kurs in den kommenden Wochen auf bis zu 50.000 US-Dollar crashen lassen könnte, und warnten, dass sich die Verkäufe beschleunigen könnten, „falls diese wichtige Unterstützung durchbrochen wird und die Verkäufer nach Liquidität suchen“.
Langfristige Prognose weiterhin positiv?
Trotz dieser negativen kurzfristigen Aussichten gibt es laut Gilbert auch Gründe für Anleger, auf längere Sicht optimistisch zu bleiben.
„Wir erwarten, dass Katalysatoren wie die Senkung der Zinssätze durch die US-Zentralbank im September mit der Möglichkeit einer weiteren Senkung im Dezember die Preise anheben werden.“
„Darüber hinaus wäre die vollständige Zulassung eines Ethereum-ETFs durch die SEC mit einem Starttermin im Juli ein großer Schub für den Kryptomarkt“, fügte er hinzu.
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