Bitcoin ist am 20. Februar seit mehr als zwei Wochen erstmals wieder unter die 38.000 US-Dollar-Marke abgerutscht, was wohl maßgeblich auf makroökonomische Faktoren zurückzuführen ist, die das geringe Handelsvolumen am Wochenende spürbar bewegt haben könnten.

Nicht viel Grund zur Freude
Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen, hat BTC/USD am Sonntag weiter an Boden verloren, während sich der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine weiter zuspitzt.
Nach einem ruhigeren Samstag ging es für den Kryptomarkt heute dann langsam wieder abwärts, nachdem der britische Premierminister Boris Johnson und die anderen europäischen Länder massive Finanzsanktionen angekündigt hatten, falls der Konflikt weiter eskalieren sollte.
Dadurch wäre Russland dann von den Finanzmärkten nahezu abgeschnitten und könnte nicht mehr in Britischen Pfund, US-Dollar oder Euro handeln, denn auch die US-Regierung würde sich dem anschließen, wie die BBC berichtet.
Da nur die Kryptomärkte rund-um-die-Uhr geöffnet sind, suchte sich die Anspannung der Anleger ausgerechnet hier ihr Ventil, denn zu allem Überfluss ist die Wall Street am Montag noch wegen einem Feiertag geschlossen.
Finanzexperte Mike McGlone von Bloomberg Intelligence gibt darüber hinaus zu bedenken, dass auch die Inflation und die geplanten Leitzinserhöhungen in den USA noch wie ein Damoklesschwert über dem Kryptomarkt hängen.
Wie zuvor berichtet, geht der Experte allerdings auch jetzt noch davon aus, dass Bitcoin mittelfristig von dieser Änderung der Rahmenbedingungen profitieren könnte.
So schreibt McGlone: „Bitcoin hatte ein hartes Wochenende. Es ist unwahrscheinlich, dass die Inflation wieder geringer wird, sofern die risikoreichen Finanzprodukte nicht auch fallen. Die meisten Assets werden von der momentanen Ebbe auf den Finanzmärkten eingeholt, was wohl allen voran mit der Aufhebung der heftigsten Inflationsmaßnahmen seit vierzig Jahren zusammenhängt, doch nichtsdestotrotz könnte 2022 noch einen Meilenstein für Bitcoin bereithalten.“
Der kurzfristige Ausblick ist für Bitcoin jedoch weiterhin schwach, denn durch das Einknicken der psychologisch wichtigen 40.000 US-Dollar-Marke hat die Stimmungslage nochmal einen heftigen Dämpfer bekommen.
Now also failing to hold any support. I can see us retesting 40K within the next few days as we're at support on LTF but generally the HTF isn't something to get excited about until we retake some important levels.
— Daan Crypto Trades (@DaanCrypto) February 20, 2022
So ging es für BTC/USD heute zwischenzeitlich bis auf ein Tief von 37.974 US-Dollar, ehe sich der Kurs wieder leicht über 38.000 US-Dollar verbessern konnte.
Rückkehr zur Angst
Dementsprechend rückt nun die 40.000 US-Dollar-Marke wieder in den Mittelpunkt der weiteren Kursentwicklung, denn diese Marke hat in der bisherigen Geschichte von Bitcoin einen wichtigen Stellenwert.
Nachdem die Marke 2021 erstmals geknackt wurde, hat diese bereits mehrmals als Sprungbrett für starke Kletterpartien gedient, weshalb eine Rückeroberung nun umso wichtiger wäre, um wieder in den Aufwind zu kommen.
„Im vergangenen Jahr war die 40.000 US-Dollar-Marke ein kritisches Level für BTC. Jedes Mal, wenn der Kurs unter diese Hürde abgerutscht und diese anschließend zurückgewonnen hat, ging es mit Volldampf nach oben, weshalb wir jetzt wahrscheinlich wieder ganz genau auf diesen Bereich achten sollten“, wie ein Krypto-Trader entsprechend meint.
Allerdings hat die Mehrheit der Anleger wohl schon mit den neuen Verlusten gerechnet, denn wie das Stimmungsbarometer Crypto Fear & Greed Index zeigt, lagt die Stimmung gestern bereits bei „Angst“. Dem ist allein in den letzten vier Tagen ein massiver Stimmungswandel von mehr als 50 % vorausgegangen, durch den zwischenzeitlich sogar die „extreme Angst“ erreicht wurde.

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