Mit dem Halving von Bitcoin am Samstag wurde die Belohnung für Miner offiziell von 6,25 Bitcoin pro Block auf 3,125 BTC reduziert. Doch nun richten die Marktbeobachter ihren Blick bereits darauf, wo Bitcoin bei der nächsten „Halbierung“ im Jahr 2028 stehen könnte.

Obwohl die Miner ab sofort rein technisch gesehen weniger für ihre Bemühungen zur Sicherung des Netzwerks bezahlt werden, werden Halvings von vielen Analysten als Vorläufer für einen signifikanten Anstieg des Bitcoin-Kurses angesehen, da die Anstiegsrate des Angebots an neuen BTC, die von den Minern auf den Markt gebracht werden, deutlich reduziert wird.

Im Gespräch mit Cointelegraph blickte der leitende Analyst von Swyftx, Pav Hundal, auf die Kursentwicklungen nach früheren Halvings zurück und sagte einen Preisanstieg von mindestens 100 % bis zur Halbierung im Jahr 2028 voraus, was Bitcoin in die Nähe der 120.000 US-Dollar-Marke bringen würde.

„Wir haben von der Talsohle bis zur Spitze Kursgewinne von mehr als 60.000 % im Jahr 2013, 12.000 % im Jahr 2017 und dann 2.000 % im Jahr 2021 erreicht“, wie der Experte feststellte. Und fügte an:

„Unser wahrscheinlichstes Szenario ist, dass sich dieser Trend fortsetzt und die Kurse bis zum nächsten Halving im hohen zweistelligen oder niedrigen dreistelligen Prozentbereich steigen werden.“

Er ergänzte dahingehend, dass es für Investoren nur „schwer vorstellbar“ sei, dass Bitcoin bei der nächsten Halbierung nicht mehr als seinen aktuellen Kurs von 60.000 US-Dollar wert sein würde.

Henrik Andersson, der Chief Investment Officer der australischen Investmentfirma Apollo Crypto, äußerte sich gegenüber Cointelegraph etwas optimistischer und prognostiziert einen Spitzenkurs von rund 200.000 US-Dollar für Bitcoin bis 2028.

Andersson erklärte, dass die Kursentwicklung von Bitcoin besonders durch die breitere Akzeptanz von institutioneller Investoren durch die elf kürzlich in den Vereinigten Staaten zugelassenen Bitcoin-Spot-Fonds (ETFs) begünstigt würde.

In diesem Zusammenhang legte er auch offen, dass sein firmeneigener Fonds im neuen Kurszyklus Nettozuflüsse in die ETFs im Wert von rund 65 Mrd. US-Dollar prognostiziert.

Caroline Bowler, die Geschäftsführerin von BTC Markets, sagte gegenüber Cointelgraph wiederum, dass sie sich auf externe Prognosen von Investmentbanken wie Standard Chartered stützt, die ebenfalls vorhersehen, dass der Bitcoin-Kurs bis Ende 2025 bis zu 200.000 US-Dollar erreichen könnte.

„In dem kurzen Zeitfenster, in dem wir die ETFs bisher erlebt haben, gab es eine kontinuierliche Unterstützung für diese These“, wie die Expertin entsprechend zu bedenken gibt.

Jonathon Miller, der Managing Director von Kraken Australia, ordnete gegenüber Cointelegraph derweil nüchtern ein, dass sich die Diskussionen rund um das Halving natürlich in erster Linie in Kursprognosen äußern, dabei sieht er das Ereignis vielmehr als „Erinnerung an die Fortschritte, die auf dem Weg zur globalen Adoption gemacht werden“.

„Meine Hoffnung ist, dass bis zum nächsten Bitcoin-Halving die Akzeptanz von Kryptowährungen so weit gestiegen ist, dass selbst die hartnäckigsten Technologieverweigerer zum ersten Mal etwas über das Halving erfahren“, so Miller zuversichtlich.

Wird das Halving für Miner zum Problem?

Es gibt jedoch immer noch Bedenken, die mit der Bitcoin-Halving vom Samstag und der nächsten Halbierung im Jahr 2028 einhergehen – vor allem, dass die Belohnungen für Miner auf ein Niveau reduziert werden könnten, das das Bitcoin-Mining langfristig unrentabel macht.

Am 26. Januar veröffentlichte Cantor Fitzgerald wiederum einen Analysebericht, in dem es heißt, dass der Bitcoin-Kurs zunächst fest über 40.000 US-Dollar bleiben muss, wenn die Mehrheit der börsennotierten Bitcoin-Mining-Unternehmen langfristig im Geschäft bleiben will.

Ein Kurseinbruch unter 40.000 US-Dollar könnte für Miner zum Problem werden. Quelle: Cantor Fitzgerald

Bei den derzeitigen Kursen ist dies für die meisten Miner kein Problem. Sollte Bitcoin jedoch unter 40.000 US-Dollar fallen, könnte das Zweifel aufkommen lassen.

Andersson sprach von einer Zunahme alternativer Einnahmequellen für Mining-Firmen außerhalb der reinen Produktion von BTC.

Er wies in diesem Kontext auf die steigenden Einnahmen der Miner hin, die durch die Popularität von Ordinals und anderen gebührenpflichtigen Anwendungen wie dem bevorstehenden Start des Runes-Protokolls und Layer-2-Netzwerken wie Stacks erzielt werden.

Ähnlich unbeeindruckt zeigte sich Bowler von der Vorstellung, dass das Mining „zu teuer“ werden könnte, indem sie deutlich betonte, dass die aktuellen Sorgen um das Mining und die Energieeffizienz als „Übertreibung“ betrachtet werden sollten.

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