Bitcoin hat am heutigen 10. August die 24.000 US-Dollar-Marke zurückerobert, nachdem vermeldet wurde, dass die Inflation in den USA scheinbar langsam nachlässt.

Bitcoin-Kursdiagramm (Bitstamp). Quelle: TradingView

Positive Inflationszahlen sorgen für Erleichterung

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen, konnte der Bitcoin-Kurs nach der Veröffentlichung der neuen amerikanischen Inflationszahlen in kürzester Zeit um 1.000 US-Dollar zulegen, denn der Verbraucherpreisindex (VPI) für Juli lässt gegenüber dem Vormonat eine Verlangsamung der Kaufkraftentwertung erahnen.

Doch selbst das zwischenzeitliche Tageshoch von Bitcoin bei 24.179 US-Dollar hat nicht gereicht, um die marktführende Kryptowährung über die wichtigen großen Hürden in unmittelbarer Nähe zu heben.

Nichtsdestotrotz war die Erleichterung unter den Anlegern an diesem „wichtigen Tag“ greifbar, denn eine nachlassende Inflation dürfte zur Folge haben, dass die amerikanische Zentralbank langsam wieder von ihrer restriktiven Geldpolitik der Leitzinserhöhungen abrückt. Dadurch sollte wiederum Druck von den risikoreichen Investitionsprodukten wie Bitcoin genommen werden.

Im direkten Vergleich zum Vorjahr liegt der VPI bei 8,5 % - damit also 0,2 % unter den Erwartngen – während gegenüber dem Juni keine wirkliche Veränderung festzustellen ist.

„Die Märkte haben jetzt ganz klar wieder Luft nach oben, bis die Zentralbank in knapp einer Woche das Stimmungsbild erfragt. Doch ich gehe davon aus, dass diese Zahlen noch viel schwächer sein werden“, wie Raoul Pal von Global Macro Investor kommentiert. Dem fügt er an:

„Nach abnehmender Inflation kommt meist die Angst vor abnehmendem Wachstum, aber ich denke, dass die Märkte insgesamt positiv auf schwaches Wachstum reagieren werden, allgemein gesprochen.“

Der Blockware-Analyst William Clemente ist derweil deutlich zurückhaltender und meint, dass für die risikoreichen Finanzprodukte zumindest auf „kurze Sicht“ noch immer die Gefahr weiterer Verluste besteht.

Immerhin hat sich mehrheitlich schnell die Hoffnung breit gemacht, dass die US-Zentralbank die Daumenschrauben wieder etwas lockert, so haben sich die ersten Wetten auf die geplante Leitzinserhöhung im September von 75 Basispunkten auf 50 Basispunkte reduziert.

„Der VPI für den Juli ist besonders gut für Techaktien“, wie WELT-Wirtschaftsredakteur Holger Zschäpitz anmerkt.

Dollar kommt „unter die Räder“

Ethereum konnte unterdessen sogar noch mehr von den neuen Inflationszahlen profitieren als der Marktführer, so konnte der größte Altcoin im Anschluss der Veröffentlichung auf den höchsten Stand seit Anfang Juni klettern.

Mit dem Sprung auf 1.847 US-Dollar hat der Ethereum-Kurs am heutigen Mittwoch satte 11,5 % hinzugewonnen, was die Hoffnungen bestärkt, dass es sich bei der aktuellen Kletterpartie um mehr als ein bloßes Strohfeuer handelt.

„Einige von euch scheinen vergessen zu haben, dass der Markt auch einen Aufschwung hinlegen kann, ohne dass das eine Blase ist, besonders wenn die Fundamentaldaten diesen unterfüttern“, wie Analyst Josh Rager in diesem Kontext anmerkt.

Ethereum-Kursdiagramm (Binance). Quelle: TradingView

Klarer Tagesverlierer war hingegen der US-Dollar, der nach Bekanntwerden der VPI-Daten seinen Sinkflug seit Mitte Juli fortgesetzt hat.

So geht es für den US-Dollar-Index (DXY) um weitere 1,3 % abwärts, womit dieser zugleich in die Nähe des 100-Day Moving Average (MA) abrutscht.

Sven Henrich, der Gründer des Analysedienstes Northman Trader, meint entsprechend, dass der DXY regelrecht „unter die Räder kommt“.

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