Bitcoin (BTC) konnte sich am heutigen 16. Juli im oberen Bereich festigen, nachdem der Wochenabschluss an der Wall Street dem Aktienmarkt zuvor leichte Zugewinne beschert hat.

Bitcoin-Kursdiagramm (Bitstamp). Quelle: TradingView

Kann der 200-Week MA zurückerobert werden?

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen, bewegt sich der Bitcoin-Kurs am bisherigen Wochenende dementsprechend in der Preisspanne zwischen 20.500 bis 21.000 US-Dollar.

Damit hat BTC/USD zugleich den Großteil der Verluste unter der Woche schon fast wieder aufgeholt, diese wurden allen voran durch die neuen amerikanischen Inflationszahlen bedingt, die für Druck auf alle risikobehafteten Investitionsprodukte gesorgt hatten.

Wie am Wochenende zumeist üblich, ist das Handelsvolumen gering, was zur Folge hat, dass angesichts niedriger Liquidität umso höhere Volatilität droht.

Laut den Orderbüchern der Kryptobörse Binance befindet sich bei 22.000 US-Dollar deutlicher Widerstand, den die Bullen erst noch knacken müssten, um den Bitcoin-Kurs weiter nach oben tragen zu können.

Die Krypto-Analysten von Material Indicators halten es allerdings sogar für möglich, dass BTC zurück über den wichtigen 200-Week Moving Average (WMA) springt, der vor etwas mehr als einem Monat als traditionell starker Support eingeknickt war.

„Es ist leicht, positiv zu sein, wenn der Bitcoin-Kurs im Aufschwung liegt bzw. negativ zu sein, wenn er im Abschwung liegt“, wie der Trader Rekt Capital die undurchsichtige Lage kommentiert. Dem fügt er an:

„Derzeit bewegt sich BTC jedoch erst mal nur in einer Preisspanne von 19.000 – 22.000 US-Dollar, und das wird sich so lange fortsetzen, bis klar aus der Spanne ausgebrochen werden kann, denn innerhalb dieser lässt sich keine nennenswerte Richtungsbewegung erzeugen, die die Stimmung spürbar kippen könnte.“

Wie Cointelegraph berichtet hatte, hat die schlechte Stimmungslage in dieser Woche sogar einen neuen Negativrekord aufgestellt, denn das Stimmungsbarometer Crypto Fear & Greed Index zeigt an, dass sich der Markt bereits seit 70 Tagen in einem Zustand der „extremen Angst“ befindet.

Verkaufen die Miner noch mehr?

Auch von Seiten der Miner droht die nächste schlechte Nachricht, denn ein Analyst von CryptoQuant weist darauf hin, dass diese schon bald massiv abverkaufen könnten.

So wurden am gestrigen 15. Juli 14.000 BTC von einer Miner-Wallet verschoben, was zwar nicht zwangsläufig bedeutet, dass diese verkauft werden, doch immerhin schon den Verdacht nahelegt.

„Zum jetzigen Zeitpunkt können wir nicht mit Sicherheit sagen, ob diese Umverteilung positiv oder negativ ist, deshalb sollten wir sie in den nächsten Tagen zumindest beobachten“, wie der Experte im aktuellen Quicktake von CryptoQuant warnt.

Ein neues Berechnungsmodell namens Energy Gravity Model, das die Kursentwicklung unter Betrachtung des Produktionskosten beim Bitcoin-Mining betrachtet, deutet an, dass die Miner bei den aktuellen Kursen vergleichsweise wenig Strom verbrauchen müssen, um einen BTC abzubauen.

„Die Bitcoin Energy Gravity ist der maximale Preis in US-Dollar (USD/kWh), den die modernen Mining-Rigs bezahlen würden, um trotzdem noch Profit machen zu können, also eine Art Kostendeckungspunkt“, wie Modell-Schöpfer Joe Burnett dessen innere Logik erklärt. Dahingehend führt er aus:

„Anhand von diesem maximalen Nachfragepreis können wir ableiten, wann der Bitcoin-Kurs überbewertet ist und wann unterbewertet bzw. wann wir uns einer Bodenbildung nähern.“

Bitcoin Energy Gravity Model. Quelle: Joe Burnett/ Twitter