Die deutsche Regierung hat einen milliardenschweren Notverkauf von Bitcoin bestätigt, der im Juni begann.

In einer offiziellen Stellungnahme des Freistaates Sachsen wurde am 17. Juli der Verkauf von rund 49.858 Bitcoin zwischen dem 19. Juni und dem 12. Juli 2024 in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt (BKA) bestätigt.

Der Erlös aus dem Verkauf belief sich auf 2,6 Milliarden Euro und wurde vom Landgericht Leipzig im Rahmen des laufenden Strafverfahrens im „Fall Movie2k“ vorübergehend einbehalten, heißt es in der Erklärung. Die Gelder gelten noch nicht als endgültiges Staatsvermögen und müssen zunächst warten, bis ein Gericht entscheidet, ob sie dauerhaft eingezogen werden können.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Dresden ist ein Notverkauf gesetzlich vorgeschrieben, wenn vor Abschluss eines laufenden Strafverfahrens ein erheblicher Wertverlust von 10 % oder mehr droht.

Der Verkauf der Krypto-Vermögenswerte drückte den Bitcoin-Kurs im Juni spürbar nach unten. Die Kryptowährung brach in diesem Monat um 9,8 % ein und fiel von etwa 67.000 US-Dollar am 1. Juni auf etwa 60.000 US-Dollar am 30. Juni. Die führende Kryptowährung stürzte im Juli weiter ab und fiel kurzzeitig sogar unter 55.000 US-Dollar, bevor sie sich wieder erholte.

BTC-Kursentwicklung. Quelle: CoinMarketCap

„Nach Abschluss der umfangreichen Vorbereitungen erfolgten die aufgrund der Notveräußerung eilbedürftigen Verkäufe der Bitcoins in einer Vielzahl von kleinen Tranchen über einen Zeitraum von ca. dreieinhalb Wochen“, heißt es in der offiziellen Erklärung.

Der Fall Movie2k

Movie2k war eine illegale Streaming-Plattform, auf der über lange Jahre viele Filme und Serien abrufbar waren.

Die Ermittlung gegen die Plattform befasste sich deshalb allen voran mit der unerlaubten kommerziellen Verwertung urheberrechtlich geschützter Werke zu Gewinnzwecken und anschließender Geldwäsche. Seit Mitte 2012 sollen zwei Betreiber Einnahmen aus Werbegeldern und Abonnementzahlungen verwendet haben, um große Mengen Bitcoin zu kaufen.

Im Januar übergaben die Personen, die hinter der Plattform stehen, fast 50.000 Bitcoin an die deutschen Behörden. Die Coins hatten beim damaligen Kurs von 39.400 Euro pro BTC einen Gesamtwert von rund 1,96 Milliarden Euro.

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