In einer Ankündigung vom gestrigen Freitag hat die Kryptobörse Bitfinex bekanntgegeben, dass sie ab sofort die Konten von kanadischen Kunden aus der Provinz Ontario schließt, die keinerlei Guthaben auf der Handelsplattform haben. Zudem soll der Zugang für alle Nutzer, die keine offenen Positionen mehr auf dem Peer-To-Peer (P2P) Marktplatz der Börse haben, eingeschränkt werden.

Für alle sonstigen Nutzer aus der Provinz Ontario, die knapp 15 Mio. Menschen beheimatet und in der die kanadische Hauptstadt Ottawa sowie die Metropole Toronto liegen, werden die Pforten der Bitfinex ab dem 1. März gänzlich geschlossen. Dementsprechend rät die Plattform allen betroffenen Nutzern, spätestens bis zu dieser Frist alle verbleibenden Guthaben auszubuchen.

Obwohl die Bitfinex in ihrer Mitteilung nicht explizit die Börsenaufsicht von Ontario (OSC) als ausschlaggebenden Grund für die Schließung nennt, ist davon auszugehen, dass die einflussreiche Behörde wohl die treibende Kraft war. Die wichtigste Aufsichtsbehörde Kanadas ist zuletzt gegen mehrere Kryptobörsen vorgegangen, darunter OKEx, Bybit, KuCoin und Polo Digital Assets. Im Dezember hatte die Aufsicht dann sogar eine offizielle Warnung herausgegeben, dass die marktführende Kryptobörse Binance „keinerlei Zulassung hat, den Handel mit Derivaten und Aktien für Einzelpersonen und Unternehmen in Ontario anzubieten“. Binance gab hinterher an, dass es sich dabei um ein Missverständnis handeln würde.

Die Bitfinex ist zuvor wiederum in das Fadenkreuz der amerikanischen Aufsichtsbehörden geraten. So hatte die Aufsichtsbehörde für Derivatehandel (CFTC) im Oktober eine Strafzahlung in Höhe von 42,5 Mio. US-Dollar gegen Bitfinex und deren Schwesterunternehmen Tether verhängt. Die New Yorker Staatsanwaltschaft hatte beide Unternehmen zuvor bereits zu einer Strafe von 18,5 Mio. US-Dollar verdonnert.