Das Misstrauen um die italienische Kryptowährungsbörse BitGrail wächst, nachdem der Besitzer anscheinend gebeten hat, das Finanzbuch zu ändern, nachdem die Börse am 8. Februar Gelder als vermisst gemeldet hat.

BitGrail, eine weniger bekannte Börse im Kryptokosmos, musste schwere Verluste ihrer Token namens Nano (vormals bekannt als Raiblocks) hinnehmen und stellte aufgrund dessen den Handel ein. In einer Mitteilung auf ihrer Website vom 9. Februar hat die Börse bestätigt, dass 17 Millionen Nanotoken durch einen Hackerangriff gestohlen worden sind. Zu dem Zeitpunkt lag der Wert bei etwa 152 Millionen Euro.

XRB-Auszahlungen werden so bald wie möglich wieder aktiviert. Das Geld ist sicher, Benutzer haben noch immer Zugriff darauf. Auszahlungen, die seit der Wartung noch ausstehen, sollten abgewickelt sein. Erinnerung: Das Abheben von anderen Coins ist möglich. Danke für Ihr Verständnis.

Am 9. Februar, einen Tag, nach dem die Information über den Hack freigegeben wurde, haben die Nano-Entwickler einen offiziellen Kommentar abgegeben, dass der BitGrail Besitzer und Betreiber Francesco "The Bomber" Firano angefragt hat, das Finanzbuch der Altcoin zu ändern.

"...Firano informierte uns, dass Gelder in BitGrails Wallet fehlen. Der Vorschlag von Firano war, die Finanzbücher zu ändern, damit man die Verluste nicht bemerkt — dies ist weder möglich, noch würden wir jemals eine solche Richtung anstreben",,schrieb Nano in einem Beitrag auf Medium.

In den letzten Tagen verlor Nano fast 20 Prozent auf allen Börsen, während immer noch auf Updates von BitGrail über Social Media gewartet werden muss, mit einer Ausnahme vom 8. Februar, in der gesagt wird, dass Nano (XRB) Märkte “momentan nicht erreichbar sind”.

Ein Twitteruser mit dem Namen Francesco the Bomber, angeblich Firano selbst, postete eine Reihe von Tweets über den Hack. Im jüngsten Tweet bezog er sich auf "haltlose Unterstellungen ... vom Entwicklerteam", vermutlich eine Antwort auf Nanos post auf Medium

Das Ansehen von Firano und BitGail steht im Moment in einem schlechten Licht und Aussagen über sein Verhalten wie “irreführend” sind keine Hilfe.

"Wir haben jetzt Genügend Grund zu der Annahme, dass Firano das Nano-Team und die Community in Bezug auf die Zahlungsfähigkeit der BitGrail-Börse für eine längere Zeit in die Irre geführt hat", fährt der  Nano-Post fort.

Das BitGrail-Debakel findet statt, als sich langsam Staub auf dem 432 Millionen Euro Hack der japanischen Börse Coincheck gelegt hat. Obwohl nur wenige Vorwürfe wegen falschen Spiels erhoben wurden, bleiben Fragen bezüglich der Sicherheitsmaßnahmen offen, da die stattlichen Aufsichtsbehörden eine andauernde und umfassende Untersuchung durchführen.

Auf Twitter reagierte die Kryptowährungsindustrie Kommentatoren vorsichtig, einer vergleicht Firanos Anfrage mit dem DAO Hack in Juni 2016, nachdem Ethereum sich einer Hard-Fork unterziehen musste, um das Geld der User zurückzuerstatten.

Nano merkte an, dass, selbst wenn die Anfrage von Firano akzeptiert worden wäre, eine Änderung des Transaktionsverlaufs "nicht möglich" sei.