Der Paris Blockchain Week Summit ist nach drei Tagen voller Gespräche und Diskussionen über die wichtigsten Herausforderungen des Web3 zu Ende gegangen. Die Veranstaltung wurde von Chain of Events organisiert und fand von 12. bis 14. April im Palais Brongniart in Paris statt. Der erste Tag, der sogenannter Paris NFT Day, wie der Name schon sagt, war ausschließlich dem Thema NFT gewidmet. In diesem Review wollen wir über die Themen sprechen, die an diesem Tag diskutiert wurden.

Die NFT-Revolution

Am 12. April fand zum ersten Mal der Paris NFT Day statt. NFTs, oder Non-Fungible Tokens, sind eine Revolution im Bereich des digitalen Eigentums und sind so etwas wie Eigentumsnachweise auf der Blockchain.

Um zu verdeutlichen, was “fungible” genau bedeutet, nehmen wir einfach eine Banknote als Beispiel. Wenn Sie einen 10-Euro-Schein gegen einen anderen eintauschen, erhalten sie denselben Wert. Damit sind beide Scheine fungibel. Nichts unterscheidet sie (außer der Seriennummer) und sie haben denselben Wert. 

NFTs sind ganz im Gegenteil eine Klasse von digitalen Vermögenswerten, die sich in mehreren Merkmalen unterscheiden. Durch diese Merkmale lässt sich feststellen, wer einen NFT besitzt, zu welchem Preis dieser in der Vergangenheit gehandelt wurde, welche Vorteile er bietet, beispielsweise Rabatte, Zugang zu einer Veranstaltung oder andere Rechte. Bisher fungierte eine bestimmte Entität, nämlich eine zentralisierte Institution, als Garant. Heute kann die Blockchain mittels NFTs den Besitz nachweisen. Das ist einer der Gründe für den Hype um diese Innovation.

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Der Paris NFT Day

Im Rahmen des Paris Blockchain Week Summit war der Zweck des Paris NFT Day, das NFT-Ökosystem im Palais Brongniart in Paris zusammenzubringen. Cointelegraph war an diesem Tag auch da und kann bestätigen: der Paris NFT Day hat alle Erwartungen erfüllt. Leute mit unterschiedlichen Hintergründen – Experten, Neulinge und Privatpersonen – kamen zusammen und haben sich mit den Akteuren ausgetauscht, die sich für die Demokratisierung dieser Technologien einsetzen. 

Die Casinokette Partouche gewann den Preis für den Nervenkitzel des Tages. Sie hat nämlich einen Achterbahnsimulator im Palais Brongniart aufgestellt. Mit einer Pistole und einer VR-Brille konnte man sich in einen Waggon setzen und sich auf ein Abenteuer begeben. Dieser Stand war mehr als nur eine Attraktion und sollte zeigen, dass Partouche auch mit dem Metaversum, NFTs und der Blockchain-Technologie im Allgemeinen arbeitet. Das wurde am Ende des Tages bestätigt, da das Unternehmen angekündigt hat, in Zukunft Kryptowährungszahlungen in den Kasinos der Gruppe einführen zu wollen.

Motorsport weiter für Börsen interessant

Für Fans von Nervenkitzel gab es ein weiteres Erlebnis, das die Börse Gate.io geboten hat: einen Formel-1-Simulator. Da tut sich die Frage auf: "Warum sollte eine Kryptowährungsbörse solche immersiven Erlebnisse anbieten?". Die Antwort ist jedoch relativ einfach. Die Plattform Gate.io sponsert seit neun Jahren immer mehr Rennställe und Motorsportarten. Die Formel-1-Attraktion war daher Werbung für diesen Bereich. Außerdem hat derjenige, der im Simulator die schnellste Zeit des Tages geschafft hat, 1.000 US-Dollar von der Börse bekommen.

Innovative Projekte

Auf der Konferenz wurden viele Projekte vorgestellt. Zunächst präsentierte das Unternehmen Nifty seine NFT-Wallet. Mit diesem Produkt soll man, ähnlich wie mit einem Ledger-Schlüssel, Transaktionen beim Austausch von NFTs signieren können. Das Gerät hat jedoch einen größeren Bildschirm, damit der Nutzer seine NFT ansehen und seine Galerie betrachten kann. Derzeit befindet sich das Nifty-Gehäuse in der Vermarktungsphase und in den nächsten Wochen wird es für 199 US-Dollar auf den Markt kommen.

Unterdessen vertraten die Mitglieder des Bored Ape Yacht Club (BAYC), also diejenigen, die die bekannten NFTs mit den Affen besitzen, ihre Community. Diese Kollektion von Yuga Labs ist mittlerweile weltbekannt und die Popularität spiegelt sich auch in den Preisen wieder. Besitzer von Bored Apes trafen sich zum ersten Mal auf einer NFT-Messe in Paris.

Der Großteil der Besitzer sind junge Investoren, die seit der Entstehung des Projekts dabei sind und von der Vision von Yuga Labs begeistert sind. Sicher ist jedoch, dass niemand damit gerechnet hätte, dass die Kollektion so erfolgreich sein würde. Besonders auffallend war die Energie der Mitglieder des BAYC. Diese tauschen sich immer wieder über die neuesten Trends aus. Außerdem will die französische Community ihre eigenen Projekte entwickeln und wird diese auf den sozialen Netzwerken ankündigen.

NFTs im realen Leben implementieren 

Das Projekt Solid NFT war in den drei Tagen im Palais Brongniart ein großer Erfolg. Das Unternehmen hat sich auf den Druck von NFTs auf physische Medien spezialisiert und war ein Partner der Messe. Viele Leute kamen mit ihren Wallets zu dem Stand, um ihre digitalen Vermögenswerte drucken zu lassen. Mit der Technologie kann das Projekt digitale Werke zum Leben erwecken.

Zudem sorgte das Team von Cross The Ages, einem neuen Blockchain-Spiel, das Fantasy und Science-Fiction verbindet, für Aufsehen. An dem Stand kam es zu vielen Gesprächen zwischen Begeisterten und Neugierigen. Nachdem das Projektteam 12 Millionen US-Dollar aufgebracht hat, will es sich nun noch stärker bemühen, sein Spiel herauszubringen und die Erwartungen der Spieler zu übertreffen.

Die nächste Serena Williams?

Das Programm sah über 45 Vorträge im Zusammenhang mit der Beziehung zwischen NFT, Finanzen und Marketing vor. Im Rahmen seines Auftritts "Die nächste Serena Williams finanzieren" hat der Tennisspieler Patrick Mouratoglou einen Vorschlag gemacht: Ultimate Tennis Showdown (UTS). Mit seinem Projekt will Mouratoglu den Tennissport modernisieren, damit noch mehr Leute zugucken. Laut dem Spieler steigt Durchschnittsalter der Tennis-Fans immer weiter und liegt derzeit bei 65 Jahren. Das ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass es kein großes Spektakel gibt und zu 80 Prozent der Spielzeit die Spieler nicht spielen. 

In seinem Vorschlag will Mouratoglou daher die Regeln des traditionellen Tennis anpassen. Unter den wichtigsten Änderungen nennt etwa, dass das Format nun auf vier Runden à acht Minuten festgelegt wird. Dann gibt es nur einen Aufschlag, um für mehr Schlagabtäusche zu sorgen, und die Spieler können Bonuskarten ausspielen, um den Spielverlauf zu ihren Gunsten zu beeinflussen.

Neben diesen neuen Tennisregeln will Patrick Miratoglou sein Projekt auch in der Web3-Kultur etablieren. Parallel zum Turnier soll eine ganze Reihe von NFTs entwickelt werden, die Spieler und Zuschauer näher zusammenbringen sollen. Miratoglou hat zwar noch nicht verraten, welche Vorteile die NFTs bieten, erläuterte seine Idee jedoch in einer Gesprächsrunde mit Alexandre Dreyfus, dem Direktor von socios.com. Laut dem Tennisspieler können Besitzer mit ihren verschiedenen Token den Spielern bei der nächsten Ausgabe von UTS helfen. Miratoglou will also einen neuen Australian Open schaffen und dabei die Blockchain-Technologie verwenden, um seinen Sport zu innovieren.

Aufkommende NFT-Lösungen

Jay Cassano, der CEO von Cointelegraph, hat die Konferenz eröffnet und dabei den Start der französischen Version der Nachrichtenwebseite angekündigt. In der ersten Diskussionsrunde wurde nach Antworten gesucht auf die Frage, warum NFTs überhaupt existieren. Die Teilnehmer an dieser Diskussionsrunde, darunter unter anderem Nancy Beaton, Senior Vice President of Strategy bei Together Labs, und Alejandro Gutierrez, Mitbegründer von Defactor, stellten ihre Definition von NFT und deren revolutionären Aspekt vor. Zwar wurden ihre Antworten bereits am Anfang des Artikels wiedergegeben, doch es müssen einige Dinge noch einmal klarer erläutert werden.

So ging es bei der Diskussion um die Auswirkungen von NFT beispielsweise für ein Unternehmen, eine Marke oder eine Persönlichkeit. Das Hauptziel ist es nicht, auf einer aktuellen Welle zu reiten, sondern eine langfristige Strategie zu entwickeln. Jay Cassano hat mehrmals klargestellt, man müsse "echten Nutzen schaffen", indem man Wege findet, um eine Brücke zwischen der digitalen und der physischen Welt zu schlagen.

Beispiel Louis Vuitton

Nehmen wir zum Beispiel Louis Vuitton. Die Firma ist eine weltbekannte Luxusmarke und hat eine NFT-Lösung zur Bekämpfung von Fälschungen eingeführt. Die Blockchain AURA, die in Partnerschaft mit ConsenSys entwickelt wurde, will NFTs für jedes verkaufte physische Produkt ausstellen. Dadurch kann die Marke die Herkunft und Authentizität jedes ihrer Stücke überall auf der Welt sicherstellen und nachweisen.

Anschließend wurde darüber diskutiert, ob NFTs noch immer eine Nische sind, zumindest im Hinblick auf den Kauf von diesen. Beaton sagte dazu, der Markt werde explodieren, sobald es viel einfacher wird, NFTs zu kaufen, aufzubewahren und auszustellen. Laut ihr werden NFTs mit einer echten Funktion sich im realen Leben jedoch eher durchsetzen, zum Beispiel als Recht auf Eintritt in einem Nachtklub für Besitzer, Rabatte auf bestimmte Angebote der Gruppe oder als Monatsabo.

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