Die Goldman Sachs Group Inc. stuft ihre Pläne zur Eröffnung eines Kryptowährungshandelsplatzes zurück, berichtete Business Insider am 5. September unter Berufung auf mit der Materie vertraute Quellen.

Die Pläne der Bank, bis Ende Juni 2018 eine auf Kryptowährungen fokussierte Abteilung zu schaffen, waren ursprünglich von Bloomberg gemeldet worden, wobei Quellen behaupteten, dass Goldman Sachs das Ziel verfolge, "die erste große Wall-Street-Firma zu werden, welche Märkte für Kryptowährungen erschließt".

Business Insider berichtet nun unter Berufung auf ungenannte Quellen, dass die Bank die Priorität dieses Projekts herabgesetzt hat, da das regulatorische Umfeld in der Kryptoindustrie nach wie vor unklar sei. Es seien noch viele Schritte nötig, bevor eine regulierte Bank mit dem Handel digitaler Vermögenswerte beginnen könnte, von denen die meisten außerhalb der Kontrolle von Goldman Sachs liegen, hätten ungenannte Quellen berichtet.

"Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir noch nicht zu einer Einigung über den Umfang unseres Digital Asset-Angebots gekommen", sagte Goldman Sachs-Sprecher Michael DuVally gegenüber Reuters.

Allerdings wird die Bank den Krypto-Handel nicht gänzlich ablehnen. Wie aus den Quellen von Business Insider hervorgeht, wird sich Goldman Sachs auf ein Custody-Produkt für Kryptos konzentrieren, das es der Bank ermöglichen wird, Kryptowährungen im Namen von Großkunden zu halten und den Preis zu verfolgen.

Bereits im Mai, als das Unternehmen offiziell seine Pläne zum Kauf und Verkauf von Kryptowährungen bekanntgab, hatte Goldman Sachs' Exekutivdirektorin Rana Yared erklärt, dass die Bank "zu dem Schluss gekommen sei, dass es sich bei Btcoin nicht um einen Betrug handele".

Nichtsdestotrotz waren die Spitzenbeamten des Unternehmens in Bezug auf digitale Assets skeptisch geblieben. Goldman Sachs' CEO Lloyd Blankfein sagte etwa einmal, dass der Bitcoin-Handel nichts für ihn sei. Er stellte aber klar, darüber nachzudenken zu wollen, ob die Kryptowährung sich eventuell stärker durchsetzen könnte.