Caitlin Long, eine ehemalige Wall Street Managerin Caitlin Long, die gestern den Start ihrer Avanti Bank angekündigt hat, ersucht im Zuge dessen eine Banklizenz, um als erste amerikanische Bank Kryptowährungen verwahren zu dürfen. Im exklusiven Interview mit Cointelegraph erklärt sie, weshalb Treuhandunternehmen sich für institutionelle Kunden nicht als Krypto-Verwahrer eignen.

So meint Long: „Es gibt einen Grund, warum die Verwahrungsdienstleistungen für institutionelle Investoren auf den Aktienmärkten von Banken übernommen werden. Eigentlich gibt es sogar zwei Gründe: 1.) Im Gegensatz zu Treuhandunternehmen haben Banken direkten Zugang zur Liquidität der Zentralbank. 2.) Die Behandlung einer Bank im Fall einer Insolvenz ist klar geregelt, während dies bei Treuhandunternehmen weniger klar ist.“

Neben diesem verringerten Risiko bei einer möglichen Zahlungsunfähigkeit werden den Banken zudem noch „VIEL höhere Kapitalanforderungen auferlegt als Treuhandunternehmen“, wie Long ergänzt. Höhere Kapitalanforderungen verringern ebenfalls das Ausfallrisiko für institutionelle Investoren, die ihre Vermögen verwahren lassen.

Die institutionellen Investoren, allen voran in Form von Investmentfonds verschiedener Arten, bräuchten diese Sicherheit, ehe sie sich in die Kryptomärkte trauen.

Dementsprechend schlussfolgert Long:

„Es gibt in den USA momentan keine Bank, die Krypto-Verwahrung anbieten darf, was bedeutet, dass Treuhandunternehmen derzeit die einzige Alternative sind. Treuhandunternehmen können allerdings nicht das Ausfallrisiko durch direkten Zugang zur Zentralbank abfedern wie es Banken können.“

Krypto-Verwahrung

Auf dem Markt der Krypto-Verwahrer gibt es bereits ein großes Angebot, das von großen Vermögensverwaltungen wie Fidelity bis hin zu Krypto-Unternehmen itBit, Coinbase, Gemini und Xapo reicht. Mit der Bank Frick aus Liechtenstein gibt es im europäischen Raum bereits eine Bank, die Krypto-Verwahrung anbietet.

Das fehlende Puzzlestück?

Damit große Vermögensverwaltungen die Milliarden von Dollar, die sie verwalten, auf den Kryptomärkten anlegen können, braucht es Verwahrungsdienstleister, denen sie (und ihre Kunden) vertrauen können. Um dieses Vertrauen zu gewinnen, muss ein Verwahrungsdienstleister die technischen Voraussetzungen erfüllen, einer klaren gesetzlichen Regelung unterliegen und finanziell solide aufgestellt sein.

Long sieht Banken, die Krypto-Verwahrungsdienstleistungen anbieten, als das fehlende Puzzlestück, da „lizensierte Banken als Brücke zwischen der Liquidität der Zentralbank und der Krypto-Verwahrung für die großen institutionellen Player wirken kann“. 

If Avanti Bank fills this void, it may lead to the next phase of exponential growth for crypto, and some of the outlandish bitcoin price predictions may come true.