Die chinesische Zentralbank (PBOC) hat verlauten lassen, dass ihre Digitalwährung „schon als fertig bezeichnet werden kann“.

Laut Mu Changchun, dem stellvertretenden Direktor der PBOC, wurde nun nach fünf Jahren Entwicklungszeit ein erster Prototyp auf Basis der Blockchain-Technologie fertiggestellt.

Die entsprechende Ankündigung wurde auf einer chinesischen Finanzkonferenz gemacht, wie die Shanghai Securities News am 10. August berichtet hat.

Zweistufiges System

Wie Mu erklärt, basiert die Digitalwährung allerdings nicht ausschließlich auf der Blockchain-Technologie. Dies sei angesichts der Größe Chinas nicht möglich, da besonders der Einzelhandel eine hohe Zuverlässigkeit des Währungssystems benötigt, was zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vollumfänglich durch die Blockchain erreicht werden kann.

Des Weiteren wird die Digitalwährung in einem zweistufigen System betrieben, um einer „komplexen Volkswirtschaft mit einer großen Bevölkerung“ Rechnung zu tragen. Die chinesische Zentralbank operiert dabei auf dem obersten Level, während die Privatbanken auf der untergeordneten breitflächigen Ebene zum Zug kommen. Dadurch soll der Zugang zur Digitalwährung größtmöglich gemacht werden, um die Annahme in der Bevölkerung voranzutreiben und Innovation zu fördern.

Laut dem stellvertretenden Direktor der Zentralbank ist die Digitalwährung in erster Linie für „kleinere Händler mit viel Umschlag“ gedacht.

Antwort an die USA?

Wie Cointelegraph am 10. August berichtet hatte, waren die Planungen um eine chinesische Digitalwährung zuletzt immer lauter geworden, da diese auch als Antwort auf Libra und die momentane Politik der USA gedacht ist.

Trotz der jüngsten Ankündigung von Mu bleibt allerdings weiterhin unklar, wann Chinas Digitalwährung tatsächlich in Umlauf kommen wird. Es ist davon auszugehen, dass es sich zunächst um eine Art Säbelrasseln handelt, um den großen Konkurrenten aufhorchen zu lassen. 

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