Obwohl im Land der „Mining-Weltmacht“ Kasachstan zurzeit massive politische Unruhen toben und in Folge dessen das Internet des Landes nahezu vollständig abgeschaltet wurde, planen die ansässigen Mining-Unternehmen bisher noch keine Abwanderung.
Darunter auch die Firma BIT Mining, die wie viele große Mining-Unternehmen jüngst erst von China nach Kasachstan umgezogen ist. Allerdings will der Miner die Proteste im Auge behalten, um gegebenenfalls die Reißleine ziehen zu können, wie die chinesische Krypto-Nachrichtenagentur 8BTC berichtet.
„Es ist zurzeit sehr unwahrscheinlich, dass wir mit unserer ganzen Mining-Hardware nach Nordamerika umziehen“, wie ein Sprecher von BIT Mining in diesem Zusammenhang erklärt.
Ein Risiko, dass die Firma eingehen kann, denn Kasachstan ist nicht der Hauptstandort für BIT Mining. So hat das Unternehmen bereits mehrere leistungsfähige Maschinen in Nordamerika platziert. Nichtsdestotrotz gibt der Sprecher an, dass es „unwahrscheinlich ist, dass unsere in Kasachstan betriebenen Maschinen ebenfalls nach Nordamerika umgesiedelt werden“. Eine etwaige Planänderung würde kurzfristig kommuniziert werden.
Laut Medienberichten konnten die in Kasachstan ansässigen Miner ihren Betrieb trotz der Internetabschaltung weitestgehend aufrechterhalten.
„Einige kasachische Miner haben uns bestätigt, dass das Internet am 7. Januar zumindest vorübergehend wieder verfügbar war. Zudem können die Unternehmen über das chinesische Mobilfunknetz immerhin auf 4G zugreifen. Die Mining-Unternehmen der Region hoffen, dass ab Montag wieder Normalzustand herrscht“, wie Blockchain-Journalist Colin Wu berichtet.
Aus anderen Quellen heißt es derweil, dass Mining-Unternehmen im ländlichen Kasachstan kaum von der Abschaltung beeinträchtigt wurden, da sich diese wohl größtenteils auf städtische Bereiche wie die Großstadt Almaty beschränkt hat.
Wie die Daten von NetBlocks zeigen, war das Internet in Kasachstan jedoch überwiegend lahmgelegt, so stand die Netzwerkaktivität des Landes zuletzt nur noch bei mickrigen 5 %.
⚠️ Update: It's now Friday morning in #Kazakhstan where internet has been shut down for some 36 hours, placing public safety at risk and leaving friends and family cut off.
— NetBlocks (@netblocks) January 6, 2022
Connectivity levels continue to flatline at just 5% of ordinary levels.
Report: https://t.co/Op5GwzXKbh pic.twitter.com/xQIYdZVhbK
Der Internet-Blackout scheint bisher keine spürbaren Auswirkungen auf die globale Hashrate von Bitcoin zu haben, obwohl die eurasische „Mining-Weltmacht“ einen beträchtlichen Teil davon ausmacht. Laut Daten von Blockchain.com ist die Hashrate der marktführenden Kryptowährung im neuen Jahr noch gar nicht gesunken.

Die BIT Mining und andere große Mining-Unternehmen, die in Kasachstan ansässig sind, darunter zum Beispiel der chinesische Krypto-Miner Canaan, haben bei Redaktionsschluss noch nicht auf Anfrage von Cointelegraph reagiert.
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