Die Kryptobörse Coinbase hat bekanntgegeben, dass Einwohner von New York nach einer entsprechenden Genehmigung durch die staatlichen Aufsichtsbehörden zukünftig ihre Krypto-Vermögenswerte ins Staking geben können.

In einem Blogbeitrag vom Mittwoch erklärte Coinbase, dass die Benutzer der Plattform ab sofort Erträge für das Staking von Ethereum (ETH), Solana (SOL) und anderen Kryptowährungen erhalten können. Das Unternehmen lobte die Gouverneurin von New York, Kathy Hochul, in diesem Zusammenhang dafür, dass sie „Fortschritt begrüßt und für Klarheit gesorgt hat”, was letztendlich zur Genehmigung geführt habe. Die Staking-Dienste der Plattform sollen in den gesamten USA anschließend weiter ausgebaut werden.

„Dies ist ein großer Gewinn für die New Yorker und ein Schritt zur Gewährleistung, dass jeder Amerikaner gleichen Zugang zur Finanzwelt der Zukunft hat“, so Coinbase. „Aber unsere Arbeit ist noch nicht getan. Wir schätzen, dass Menschen in Kalifornien, New Jersey, Maryland und Wisconsin aufgrund landesweiter Verbote insgesamt schon mehr als 130 Millionen US-Dollar an potenziellen Staking-Erträgen verloren haben.“

Coinbase, New York, Cryptocurrency Exchange, Staking
Quelle: Stellvertretender Coinbase-Justiziar Ryan VanGrack

Die Antragstellung in New York erfolgte, nachdem mehrere US-Bundesstaaten zuvor Klagen gegen Coinbase wegen angeblicher Verstöße der Staking-Dienste der Börse gegen Wertpapiergesetze abgewiesen hatten. Etwa zehn Bundesstaaten hatten 2023 ähnliche Klagen eingereicht, doch die Behörden in South Carolina, Alabama, Kentucky, Vermont und Illinois ließen die Verfahren in diesem Jahr fallen.

Lesen Sie auch: Kryptowährungen mit Zukunft: 5 Coins mit Potenzial

Die Genehmigung von Coinbase in New York deutet darauf hin, dass die US-Behörden auf Bundesstaatsebene ihre Haltung gegenüber Staking ändern könnten. Nach den Klagen im Jahr 2023 stellte das Unternehmen seine Staking-Dienste in vier US-Bundesstaaten ein, um den behördlichen Anordnungen nachzukommen.

Allerdings sind nicht alle staatlichen Behörden damit einverstanden. Nachdem die Börsenaufsicht SEC im Februar, wenige Wochen nach dem Wechsel der US-Präsidentschaft, eine Bundesklage gegen Coinbase aufgehoben hatte, reichte der Generalstaatsanwalt von Oregon, Dan Rayfield, eine Klage gegen die Börse ein, weil sie angeblich nicht registrierte Wertpapiere an Einwohner des Bundesstaates angeboten habe.

Der Generalstaatsanwalt von Oregon erklärte im April, dass die staatlichen Behörden „die von den Bundesaufsichtsbehörden hinterlassene Lücke füllen müssen“. Coinbase hat das US-Justizministerium gebeten, einzugreifen, um ähnliche Klagen zu verhindern.

Coinbase will Krypto und Finanzwesen vereinen

Am Freitag gab Coinbase bekannt, dass es bei der US-Aufsichtsbehörde Office of the Comptroller of the Currency eine National Trust Company Charter beantragt habe und damit zu den vielen Krypto-Unternehmen gehöre, die dies getan haben. Die Börse erklärte damals jedoch, dass sie „keine Absicht habe, eine Bank zu werden”, sondern die Charter-Lizenz als Brücke zwischen Krypto und traditioneller Finanzwelt anstrebe.

Brian Armstrong, CEO von Coinbase, erklärte im September, dass das Unternehmen beabsichtige, traditionelle Banken zu ersetzen, indem es die Börse zu einer Art „Super-App“ für Finanzdienstleistungen umgestalte.

Lesen Sie auch: Coinbase-CEO will Banken mit Krypto-Super-App Konkurrenz machen