Coinbase ist wegen seinem schlechten Kundenservice in die Kritik geraten, nachdem Nutzer gemeldet hatten, dass ihre Konten gehackt und ihr Geld gestohlen worden sei. 

Laut einer Untersuchung von CNBC am Dienstag, haben Tausende Kunden in den Vereinigten Staaten sich über das Unternehmen beschwert.

Das Nachrichtennetzwerk erklärte, es habe mehrere Coinbase-Kunden interviewt, die behaupteten, dass Hacker Geld von ihren Konten gestohlen hätten. Diese Angelegenheit wurde dadurch verschlimmert, dass die Börse auf Kundennachfragen nicht reagierte:

"Aus Interviews mit Coinbase-Kunden im ganzen Land und aus der Überprüfung von tausenden Beschwerden wird ersichtlich, dass es mehrere Konten-Übernahmen gab, bei denen das Geld der Nutzer plötzlich von ihren Konten genommen wurde. Erschwerend hinzu kommt der schlechte Kundenservice von Coinbase, durch den Kunden sich alleingelassen fühlten und ihrem Ärger Luft machten."

Die Coinbase-Kundin Tanja Vidovic behauptete, sie habe fast ihr gesamtes Vermögen in Höhe von 168.000 US-Dollar in Kryptowährungen verloren, nachdem sie eine Reihe von Mitteilungen im April erhalten habe, laut denen ihr Passwort geändert wurde. Sie versuchte sich mit Coinbase telefonisch in Verbindung zu setzen, erreichte aber niemanden, so Vidovic.

Ein weiterer Kunde sagte gegenüber dem Netzwerk, dass er sich im März in die Coinbase-App einloggte und daraufhin gesehen habe, dass fast 35.000 US-Dollar in Kryptowährungen von seinem Konto verschwunden waren. Das Coinbase-Team für Regulierungsfragen hat dem Opfer daraufhin eine E-Mail geschrieben, in der es hieß dass die Transaktionen auf der Blockchain irreversibel seien. Dazu hieß es, dass Diebstahl von Privatkonten nicht durch die Versicherung von Coinbase gedeckt sei.

Im März veröffentlichte die New York Times einen Artikel über einen hilflosen Coinbase-Kunden, der das Unternehmen verklagte, nachdem er Kryptowährungen im Wert von 100.000 US-Dollar verloren hatte.

Auf andere Coinbase-Nutzer haben ihrem Ärger auf sozialen Netzwerken Luft gemacht. Der beliebte Analyst Kaleo prangerte auf Twitter an, das Unternehmen habe eine "absolut beschämende Gleichgültigkeit gegenüber ihren Kunden" an den Tag gelegt.

Der Tweet wurde vor einem Tag gepostet und hat bereits eine Fülle an Antworten von anderen Coinbase-Kunden erhalten, die ähnliche Probleme mit dem Support haben oder gehackt wurden. Coinbase hat auf diese Beschwerde dann tatsächlich reagiert, aber ein Nutzer meinte dazu

"I antwortet und helft nur Leuten, die viele Follower haben, damit euer Ruf kein Schaden nimmt! Was mit uns? Fünf Monate sind vergangen und immer noch keine Hilfe! Ein Konto ist gesperrt!"

Ein weiterer Twitter-Nutzer sagte: "Ich komme seit fast vier Monaten nicht mehr in meinen Coinbase-Account. Das ist das Schlimmste!"

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Als das Unternehmen im April an die Börse ging, sagte der Coinbase-Chef Brian Armstrong ironischerweise gegenüber CNBC, "die Leute müssen nicht mehr wie früher Angst vor Krypto haben".

Die Coinbase-Nutzer haben seit 2016 bei der US-Handelskommission und beim Verbraucherschutz über 11.000 Beschwerden gegen Coinbase eingereicht. In Großteil dieser Beschwerden geht es um den Kundenservice.