Am 27. Januar kündigte die japanischen Kryptowährungsbörsen  Coincheck an, dass sie allen 260.000 Usern, die dem NEM Hackerangriff vom 26. Januar zum Opfer gefallen sind, ihr Geld vollumfänglich zurückerstatten werden.

Die Coincheckbörse wurde gestern, am 26. Januar gehackt, was in einem massiven Verlust von 420 Millionen NEM-Coins, zu dem Zeitpunkt umgerechnet etwa 429 Millionen Euro, mit sich zog. Während einer Pressekonferenz wurde von einem Pressesprecher aufgedeckt, dass die Gelder in einer Single-Signature Hot Wallet gelagert waren, die im Allgemeinen eine relativ unsichere Umgebung darstellen.

Das Unternehmen bestätigte nun ihre Absicht, das gestohlene Geld rückzuerstatten. Aus der Ankündigung ist zu entnehmen, dass das Geld aus dem Eigenkapital des Unternehmens stammen wird.

Das Unternehmen berät noch immer über den genauen Zeitpunkt und die Durchführung. Allerdings wurde schon bekannt gegeben, dass die Kompensation für jede NEM-Coin in JPY 88.549 stattfinden wird. Dies spiegelt den durchschnittlichen Börsenkurs wieder, der zwischen der Zeit an dem der Handel eingestellt wurde, bis hin zur letzten Ankündigung herrschte.

Coincheck hat angegeben, sich dabei auf den XEM/JPY Wechselkurs von Zaif zu beziehen. Zaif ist eine weitere japanische Börse, die das größte Handelsvolumen von XEM weltweit besitzt.

Hinzukommend hat Coincheck erneut bestätigt, im Geschäft zu bleiben und keine Insolvenz anzumelden und sagte:

"Mit unseren fortlaufenden Bemühungen als Kryptowährungsbörsenservice mit Finanzdienstleistungsagentur registriert zu sein, werden wir unser Unternehmen weiterführen."

Die Community reagiert wohlwollend

Der Diebstahl der NEM-Coins stellt den größten Hackerangriff der Kryptowährungsgeschichte seit der berüchtigten  Mt. Gox Collapse dar, der auch in Japan stattfand. Die Tatsache, dass die lokale Community bereits "kampferprobt" ist, hat vermutlich dazu beigetragen, dass die Gemüter unbeeindruckt blieben.

Dies spiegelt sich eindeutig in den Zahlen wider, da Japans Kryptowährungsmärkte im Aufwärtstrend sind, nur weniger als 24 Stunden nach dem Hackerangriff.

NEM hat außerdem auf der globalen Ebene positiv reagiert, mit einem nach Coinmarketcap fast 30 prozentigen Sprung bei Coinchecks Bekanntgabe.

NEM

Der Wille Coincheck zu unterstützen, vor allem, nachdem sie bekannt gegeben haben, alle betroffenen Usern ihr Geld zurückzuerstatten, ist ein verbreitete Ansicht unter japanischen Kryptocommunity-Meinungsführern, obwohl zugegeben wurde, dass die Börse unzureichende Sicherheitsmaßnahmen für ihre NEM Wallet getroffen wurden.

In der Zwischenzeit hat das Entwicklerteam hinter NEM bekannt gegeben, dass sie an einem automatischen System arbeiten, dass die gestohlenen Coins verfolgt und alle Adressen, die das "markierte" Geld bekommen, kennzeichnet. Dies wird Kryptowährungsbörsen erlauben, die Accounts der Hacker auf eine schwarze Liste zu setzen, die Hacker daran hindert, sich ihr illegal erlangtes Vermögen auszahlen zu lassen.