Die Krypto-Community übt heftige Kritik am Celsius Network, denn die akut von Zahlungsunfähigkeit bedrohte Krypto-Sparplattform schüttet weiterhin wöchentliche Zinserträge an ihre Nutzer aus, obwohl das Unternehmen kürzlich eine Auszahlungsstopp verhängt hat.

Wie zuvor berichtet, hat Celsius am 13. Juni auf Grund der marktweiten Krise vorübergehend alle Auszahlungen gestoppt. Schnell wurde jedoch klar, dass das Unternehmen selbst von massiven Liquiditätsproblemen betroffen und wahrscheinlich sogar von der Insolvenz bedroht ist. Dementsprechend sorgen sich Nutzer der Plattform nun vor dem Totalverlust ihrer angelegten Kryptowährungen.

Angesichts dieser massiven Schieflage wundert sich die Community nun, wieso Celsius noch immer Zinserträge ausschüttet. So wundert sich Simon Dixon, CEO der Investmentplattform BnkToTheFuture, stellvertretend, weshalb er am gestrigen Montag von Celsius fast 4.000 US-Dollar an Krypto-Zinsen gutgeschrieben bekommen hat, wenn er seine Gelder ohnehin nicht abheben kann:

„Ich habe eben eine E-Mail von Celsius bekommen. Ich kann mein Geld immer noch nicht abheben, aber meine Zinsen bekommen ich weiterhin. Was haltet ihr davon? Sollten die Zinsen weiter ausgeschüttet werden?“

An dieser Praxis stören sich auf Twitter noch viele andere Krypto-Nutzer, so bezeichnet es einer gar als „beleidigend“, dass Celsius auf dem Papier wöchentliche Zinserträge für die Anleger verbucht, während deren Vermögen auf der Plattform als „Geisel gehalten“ werden.

Laut der Webseite von Celsius – die wegen der momentanen Entwicklungen umgebaut wird – wirbt die Plattform noch immer mit einem Jahreszins von bis zu 18,63 % für Krypto-Sparer. Derartige Versprechen werden von Experten schon lange als unrealistisch kritisiert, was das Festhalten an der Ausschüttung von Zinsen im Hinblick auf die drohende Zahlungsunfähigkeit umso fragwürdiger macht.

Ein Bitcoin-Experte geht vielmehr davon aus, dass der Fall Celsius das Ende für die klassischen Krypto-Sparplattformen bedeuten könnte.