Bitcoins jüngster Rückgang auf ein Zweimonatstief hat Auswirkungen auf den südkoreanischen Kryptowährungsmarkt, der traditionell weit über den globalen Wechselkursen gehandelt wird.

Während des Höhepunkts im Dezember wurden Bitcoins auf den südkoreanischen Börsen zu Preisen gehandelt, die fast 50 Prozent höher lagen als die der meisten Börsen auf der ganzen Welt. Dies führte dazu, dass Coinmarketcap wegen "zu großen Abweichungen der Preise im Vergleich zum Rest der Welt" einige koreanische Börsen vom Markt genommen hat.

Aber der erneute Einbruch auf ein Tief von 6.420 Euro hat den Markt durchgerüttelt und dazu geführt, dass zum ersten Mal in fast 6 Wochen die südkoreanischen Wechselkurse auf dem gleichen Niveau wie der Rest der Welt ist. Wie Bloomberg diese Woche berichtet hat, wurden Südkoreas Premium Kryptowährungspreise mit dem Kosenamen 'Kimchi-Premium' versehen. Abgeleitet aus der koreanischen Küchenszene - ein traditionelles Gericht, dessen Hauptzutat Chinakohl ist.

Spätfolgen des Verbots

Der Preissturz von Bitcoin in Südkorea ging einher mit wochenlangen Spekulationen und Fehlinformationen über die Haltung der südkoreanischen Regierung gegenüber dem Kryptowährungshandel. Anfang Januar 2018 gab ein südkoreanischer Justizbeamter eine umfassende Erklärung ab, die auf ein Verbot von Kryptowährungen im Land abzielte, was zur weit verbreiteten Nervosität geführt hat.

Kurz nachdem diese Mitteilung veröffentlicht wurde, hat der südkoreanische Finanzminister diese Aussagen dementiert und gesagt, dass keine Einigung für ein komplettes Verbot getroffen wurde. Drei Wochen später stellte der südkoreanische Finanzminister Kim Dong-Yeon klar, dass die Regierung keine Verbote einführen wird.

Es wird eine Gesetzesgrundlage für Kryptowährungen ausgearbeitet, die Kryptowährungsbörsen als Finanzdienstleiter legitimieren wird. Ausländer und minderjährige Investoren werden jedoch vom Handel in südkoreanischen Börsen ausgeschlossen. Kryptowährungshändler können nicht mehr anonym in Südkorea handeln. Außerdem benötigen sie, um Handel zu betreiben, verifizierte Bankkonten, die mit der entsprechenden Börse verbunden sind.

Einschränkung der Arbitrage

Eine weitere Auswirkung der südkoreanischen Vorschriften ist es, dass sie resolute gegen Arbitrage-Händler vorgehen. Unter Ausnutzung der massiven Kursunterschiede der Weltbörsen würden Händler Bitcoins von verschiedenen Börsen kaufen und diese wieder mit Profit in Südkorea verkaufen. Ausländer vom Handel auszuschließen wirkt dem entgegen, jedoch haben bevorstehende Steuerauswirkungen die Arbitragehändler zum Verkauf verleitet.

Südkoreanische Börsen wurden angehalten, Informationen von Transaktionen, die eine gewisse Grenze überschreiten, den Steuerbehörden weiterzuleiten. Gewinne, die aus dem Kryptowährungshandel entstanden sind, werden ebenfalls unter die Kapitalertragssteuer fallen. Bloomberg zufolge wurde Bitcoin im Januar zum Höchstwert von 17.657 Euro gehandelt.