Der Krypto-Kreditgeber Genesis hat in New York Insolvenz angemeldet.

Die Firma hat Verbindlichkeiten in Höhe von geschätzt 1 bis 10 Milliarden US-Dollar und Vermögenswerte im ungefähr gleichen Wert, wie aus einem Dokument vom 19. Januar hervorgeht.

Zuvor wurde in Berichten behauptet, dass das Unternehmen einen Antrag auf Insolvenzschutz in Erwägung ziehen würde, wenn es kein Kapital aufbringen könne, um seine Liquiditätskrise zu überwinden.

In einer Pressemitteilung vom 19. Januar hat Genesis erklärt, das Unternehmen führe Gespräche mit seinen Beratern sowie mit "seinen Gläubigern und der Mutterfirma Currency Group (DCG), um den effektivsten Weg zum Schutz der Vermögenswerte zu finden und das Unternehmen voranzubringen".

"Genesis hat nun einen vom Gericht beaufsichtigten Umstrukturierungsprozess begonnen, um diese Diskussionen voranzubringen."

Im Insolvenzplan des Unternehmens ist ein "zweispuriger Prozess" vorgesehen. Es soll ein "Verkauf, Kapitalgewinnung und/oder eine Eigenkapitalisierungstransaktion" stattfinden, mit der das Unternehmen "unter neuen Besitzern" sein Betrieb wieder aufnehmen kann.

Die Derivate-, Spot-Handels-, Broker-Dealer- und Verwahrungsunternehmen von Genesis fallen nicht unter dieses Insolvenzverfahren und werden der Firma zufolge ihrem Betrieb weiterführen.

Die Firma behauptete auch, sie habe über 150 Millionen US-Dollar in Bargeld zur Hand, die "ausreichend Liquidität bieten wird, um den aktuellen Betrieb aufrechtzuerhalten und den Umstrukturierungsprozess zu erleichtern".

Der Umstrukturierungsprozess wird von einem "unabhängigen Sonderausschuss" geführt, der aus dem Vorstand des Unternehmens besteht. Genesis erklärte, der Prozess soll "einen bestmöglichen Ausgang für Kunden von Genesis und Nutzer von Gemini Earn" ermöglichen.

Das Unternehmen hat im November 2022 die Auszahlungen ausgesetzt. Grund dafür waren die Marktturbulenzen durch den Zusammenbruch von FTX. Das hat auch die Nutzer von Gemini Earn getroffen. Das Renditeprodukt wurde den Nutzern der Kryptobörse Gemini angeboten und von Genesis verwaltet.

 

Der Gemini-Mitbegründer Cameron Winklevoss erklärte auf Twitter, die Insolvenz sei ein "wichtiger Schritt", um Gemini-Nutzern ihr Geld zurückzugeben. Er behauptete aber auch, DCG und dessen CEO Barry Silbert "weigern sich weiterhin, den Gläubigern einen fairen Deal anzubieten" und drohte dabei mit einer Klage, "wenn Barry und DCG nicht zur Besinnung kommen".