Die im Schweizer Zug als Crypto Queen bekannte Blockchain-Expertin und Gründerin des Startups Smart Valor hat sich in einem am 30. Juli veröffentlichten Interview auf Forbes zu den disruptiven Umwälzungen der Blockchain-Technologie geäußert und einen Machtverlust von Staaten vorhergesagt.
Danach gefragt, warum sie so einen festen Glauben an die Krypto-Technologie habe, sagte die gebürtige Ukrainerin, sie glaube die Technologie sei entstanden, um einen Machtausgleich zwischen Staaten und den Menschen zu ermöglichen.
“Diese postnationale Währung, Geld, das nicht von irgendeinem Staat ausgegeben wird, sondern von Mathematik regiert wird, ist eine sehr mächtige Erfindung und wird eine langfristige disziplinierende Wirkung auf Schurkenregierungen haben und Banktransaktionen für Millionen von Menschen ohne Bankkonto ermöglichen.”
Das sei ihre Hauptmotivation für ihr Engagement im Krypto-Bereich. Sie glaube, es handele sich dabei um die bislang größte Revolution, was Zahlungsmittel und den Finanzsektor betrifft, welche zu einschneidenden sozialen Veränderungen führen werden. Durch ihre langjährige Arbeit im Finanzsektor sei sie diesbezüglich desillusioniert.
Sie befürworte voll und ganz die Idee einer dezentralisierten Welt, womit sich auch ihr Startup Smart Valor beschäftige. Dabei handele es sich um einen dezentralisierten Marktplatz für tokenisierte alternative Investments.
Die Blockchain werde ihre transformative Natur vor allem durch die “Disintermediation und Substitution von Regierungsfunktionen und zentralisierten Einheiten” zeigen, so Feldmeier weiter. Das werde vor allem im Banken und Finanzsektor sichtbar werden. Schon heute würden Menschen Bitcoin für internationale Überweisungen anstelle von Western Union einsetzen, ist sie der Meinung.
Ethereum sei für sie mit zwei täglich neuen Initial Coin Offerings (ICO) bereits jetzt die größte De-Facto-Investmentbank, so Feldmeier und ergänzte:
“Wir leben durch die Neuerfindung der kapitalbildenden Strukturen im Finanzbereich - durch die Verschiebung des Kräfteverhältnisses zwischen Menschen und Regierung im breiteren Kontakt von postnationalen Währungen und dezentralen globalen Netzwerken.”
Gefragt nach einem Tipp für Krypto- und Blockchain-Startups sagte sie, es sei vor allem die Wahl des richtigen Standorts, um später erfolgreich zu sein. Bei ihrem vorherigen Unternehmen Xapo sei die Entscheidung auf die Schweiz und das Crypto-Valley Zug gefallen. Ihr neues Unternehmen Smart Valor befindet sich ebenfalls dort.
Mögliche Sorgen um einen künftigen Standortnachteil in der Schweiz wurden in dem Interview nicht angesprochen. In jüngster Zeit sind Stimmen laut geworden, welche die immer noch ungeklärte Rechtslage zum Krypto-Bereich in der Schweiz beklagen und deshalb einen Exodus von Krypto-Startups zu anderen Standorten befürchten.