Am 18. Juni hat ein Nutzer einen Link zu einem Gerichtsdokument gepostet, in dem Kik vorgeworfen wird, den Austausch von Kinderpornografie auf dem Subreddit der Kin Foundation unterstützt zu haben. Der Link wurde dann auch im Subreddit von Solana gepostet. Die Moderatoren beider Subreddits entfernten daraufhin die Beiträge.

Cointelegraph kontaktierte am 22. Juni die Moderatoren der beiden Subreddits, erhielt aber keine Antwort auf die gestellten Fragen.

Die Moderatoren der Subreddits von Solana löschten später die öffentliche Anfrage von Cointelegraph, wie das Anti-Zensur-Werkzeug von Reddit namens Snew zeigt.

Kik im Mittelpunkt eines Gerichtsverfahrens wegen Sexhandel

Removeddit ist ein Dienst zum Abrufen von Inhalten, der Reddit-Beiträge zwischenspeichert, bevor sie entfernt werden. Wir können hier sehen, dass die Moderatoren ein verlinktes Gerichtsdokument entfernt haben, in dem die Klage erläutert wird.

In der Klage geht es um Jane Doe, die damals noch minderjährig war. Im August 2005 soll sie über die Online-Chat-Plattform von Kik zum Opfer von Sexhandel geworden sein. Zu dieser Zeit fand der Vater der Unbekannten Jane Doe mehrere Gespräche, die seine Tochter über Kik mit mindestens 13 erwachsenen Männern geführt hatte. In diesen Gesprächen schickte die Minderjährige über Kik Videos und Bilder von ihr selbst mit sexuellem Inhalt.

Dem Kläge zufolge werde Kik, ein Chat-Dienst, der sich vor allem an Teenager richtet, von Sexualstraftätern häufig mit dem Ziel von Kindesmissbrauch genutzt.

Im Dokument wird auch ein Forbes-Artikel aus dem Jahr 2017 zitiert, in dem ein verurteilter Kinderschänder sagte, dass Kik ein "Paradies für Sexualstraftäter" sei. Ein vorbestrafter und registrierter Sexualstraftäter war Mitglied in über 200 Kik-Gruppen mit Benutzernamen, wie etwa Kidsnbabies. Diese Gruppen waren dem Missbrauch von Kindern im Alter von drei bis 12 Jahren gewidmet. In den Gruppen wurden verschiedene Inhalte gepostet, unter anderem Fotos und Videos.

Klage erwähnt auch Kryptowährung Kin

Im Dokument wird auch Kin erwähnt, die Kryptowährung von Kik, mit der Nutzer Zugang zu Premium-Inhalten, wie etwa Sticker-Sammlungen erhalten. Die Firma verkaufte bei einem Initial Coin Offering im September 2017 über eine halbe Billion Kin-Token an Investoren. Insgesamt brachte die Plattform so rund 100 Mio. US-Dollar auf.

Die US-Wertpapieraufsicht reichte wegen des ICO eine Klage gegen Kik ein und behauptete, die Firma habe nicht registrierte Wertpapiere verkauft. Wie Cointelegraph im Mai berichtete, könnte der Rechtsstreit bald zu einem Ende kommen, da beide Parteien ein Urteil im Schnellverfahren anstreben.