Das russische Finanzministerium hat der russischen Regierung laut Medienberichten einen fertigen Gesetzentwurf für den Umgang mit Digitalwährungen vorgelegt, der jetzt auf seine Verabschiedung wartet. Das geplante Gesetz soll den rechtlichen Status von Kryptowährungen klären, und Vorgaben für Handel und Mining mit diesen festlegen.

Bereits am 8. April hatte das Finanzministerium in Aussicht gestellt, dass es kurz vor der Fertigstellung eines Entwurfs steht, der rechtliche Klarheit zum Umgang mit Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) und den Altcoins schaffen soll.

Am gestrigen 16. April kamen dann erste unbestätigte Berichte auf, dass Russlands Regierung das neue Krypto-Gesetz verabschiedet hätte, woraufhin die weltweite Krypto-Community innerhalb kürzester Zeit sehr wohlwollend reagierte.  

Auch Binance-Chef Changpeng Zhao verbreitete die Kunde über das neue russische Krypto-Gesetz weiter, wobei Zhao diesen Schritt angesichts der massiven finanziellen Sanktionen gegen Russland zunächst als wenig überraschend beurteilte.

Allerdings hat sich die Community wohl etwas zu früh gefreut, denn im Laufe des Tages wurden die dahingehenden Meldungen dementiert, weshalb unter anderem auch der Binance-Chef eine Rolle rückwärts machen musste und seinen Tweet inzwischen gelöscht hat.

Auslöser der etwaigen „Falschmeldung“ war ein Bericht der russischen Zeitung Kommersant, die laut eigenen Angaben eine finale Version des Gesetzentwurfs vorliegen hat. In dieser Version sei die Anerkennung von Digitalwährungen als „Zahlungsmittel, die nicht der offiziellen Recheneinheit der Russischen Föderation entsprechen“, vorgesehen.

Der finale Entwurf des Finanzministeriums soll der russischen Regierung definitiv vorliegen, eine offizielle Ankündigung über die endgültige Verabschiedung ist bisher jedoch wohl noch nicht geplant.

Wie Kommersant weiter ausführt sieht der Entwurf auch die Gestaltung eines umfassenden Rechtsrahmens für Krypto-Geschäftsaktivitäten vor.

Der Druck zur Anerkennung von Krypto scheint derweil immer größer zu werden und angesichts der gemeinsamen Finanzsanktionen des Westens politisch opportun zu sein. Dabei kommt der Druck durchaus auch aus den eigenen Reihen. So hat Pavel Zavalny, der Präsident der Russischen Gas-Lobby, jüngst darauf gedrängt, dass Bitcoin (BTC) zukünftig als Zahlungsmittel für Öl- und Gasexporte genutzt wird.

Wie Cointelegraph berichtet hat, will Zavalny von „freundlichen“ Ländern Zahlungen in Form von Rubel, Yuan, Lira oder Bitcoin annehmen, während „unfreundliche“ Länder dazu gezwungen werden sollen, ihre Energielieferungen in Rubel oder Gold zu beziehen.