Die dezentralisierte Plattform für Kryptowährungen Bancor hat am Montag, den 9 Juli alle Aktivitäten eingestellt, während ein von der Börse als "Sicherheitverletzung" beschriebener Vorfall untersucht wird, bei dem wohl rund 10,2 Mio. Euro entwendet wurden.
Ein Twitter-Post bestätigte den Vorstoß und dass Bancor folglich seine Operationen auf Eis gelegt hat. Dies soll laut der Plattform Untersuchungen ermöglichen, bevor "in kurzer Zeit" ein vollständiges Statement erlassen wird.
"Heute Morgen (CEST) erfuhr Bancor eine Sicherheitsverletzung. Keine Nutzer-Wallets wurden kompromittiert", heißt es in dem Tweet.
"Um die Untersuchung abzuschließen, sind wir zu Wartungsarbeiten übergegangen und werden in kurzer Zeit einen vollständigen Report erlassen. Wir hoffen, so schnell wie möglich wieder online zu sein."
Die Homepage der Plattform leitet Nutzer zur Zeit dieser Meldung direkt zu der Wartungs-Nachricht weiter und behauptet, innerhalb von "Minuten" anstelle von Stunden den Service wieder aufzunehmen.
Die Nutzer-Gelder bleiben intakt, da Bancor keine Kryptowährungen in Hot Wallets oder andersweitig aufbewahrt.
Die bösartigen Parteien haben einige der Token mit dem sofort agierenden Konvertierungsservice Changelly ausgetauscht, wie der Dienst Cointelegraph berichtete.
"Ein Teil der gestohlenen Token wurde via Changelly ausgetauscht", sagte der Geschäftsführer Konstantin Gladych Cointelegraph in einem Statement und fügte hinzu:
"Danach wurden die Token von der mit uns in Kontakt stehenden Bancor Stiftung eingefroren. Jetzt helfen wir dabei, die gestohlenen Gelder aufzuspüren."
Enge Quellen berichteten Cointelegraph außerdem, dass sich unter den gestohlenen Token auch Bancors nativer Token BNT befinden - den die Plattform einfrieren konnte - sowie rund 25.000 (rund 10,2 Mio. Euro) und 300.000 Pundi X (NPXS) (rund 1.000 Euro). Letztere versucht Bancor derzeit noch nachzuverfolgen, anscheinend mit der Hilfe von anderen Börsen.
Bancor erlange eine gewisse Berühmtheit, nachdem es der Börse mit ihrem Initial Coin Offering (ICO) 2017 gelang, innerhalb von drei Stunden die bis zu jenem Zeitpunkt beispiellose Summe von knapp 130 Mio. Euro in ETH zu generieren.
Seine dezentralisierte Struktur hat für rekordverdächtige Sicherheitsvorkehrungen gesorgt, während große Hacker-Angriffe dieses Jahr unablässig zentralisierte Krypto-Börsen- wie Coincheck - verfolgen.
Vitalik Buterin, der Mitgründer Ethereums, lieferte letzte Woche eine extrem kritische Ansprache gegenüber zentralisierten Börsen und sagte, er hofft, dass "diese in der Hölle schmoren."
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