Die Blockchain-Umfrage des “Big-Four”-Wirtschaftsprüfungsunternehmens Deloitte, welche am 27. August veröffentlicht wurde, enthüllt, dass die Technologie spürbare - wenn auch ungleich verteilte - Zugkraft in den Führungsebenen verschiedenster Industrien entwickelt.

In Deloittes Umfrage wurden über 1.000 Führungskräften aus Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 500 Mio. US-Dollar aus sieben Ländern befragt, namentlich Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Mexico, Großbritannien und die USA.

Wie Deloitte bemerkt, fokussierte sich die Umfrage auf "Blockchain-bewandte" Führungskräfte von sogenannten "digitalen Unternehmen" und nicht auf jene von Startups - d.h. auf "Legacy"-Unternehmen, die ein Geschäftsvermächtnis aufweisen und jetzt mit der Implementierung von Blockchain-Lösungen konfrontiert sind, statt auf "Emerging Disruptors", deren Geschäftsmodell bereits bei der Gründung von Blockchain beeinflusst wurden.

74 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass ihr Führungsteam überzeugt von einem "überzeugendes Geschäftsszenario" für die Nutzung von Blockchain-Technologie ist, während 34 Prozent angaben, dass ihre Organisation bereits auf die ein oder andere Weise an der Umsetzung von Blockchain arbeitet.

Weitere 41 Prozent der Befragten erwarten, dass ihre Organisation Blockchain-Anwendungen innerhalb von 12 Monaten angehen und umsetzen wird und beinahe 40 Prozent gaben an, dass ihre Organisation im kommenden Jahr mindestens 5 Mio. US-Dollar in Blockchain investieren will.

Deloitte bemerkt bei der Interpretation der Umfrageergebnisse, dass sie einige Asymmetrien und Unsicherheiten bezüglich des aktuellen Stands der Blockchain auf der Legacy-Unternehmensebene aufzeigen:

"Letztendlich ist [Blockchain] eher ein Geschäftsmodell-Ermöglicher als eine Technologie ... für Legacy-Organisationen ... wir beginnen, eine Veränderung in der Vorgehensweise gegenüber Blockchain zu sehen. Führungskräfte in diesen Organisationen entfernen sich von der reinen Plattformansicht mit "Was ist das? ... lasst uns einen Anwendungsfall finden" hin zur Entwicklung von vernünftigeren, pragmatischen Betriebsökosystemstörungen."

Laut Deloitte sorgt eine gewisse Verzögerung beim Verstehen, dass "Blockchain eine fundamentale Veränderung für ihr Geschäftsmodell bedeutet", teilweise dafür, dass der Prozentsatz jener Führungskräfte, die ein "überzeugendes Geschäftsszenario" (74 Prozent) für die Technologie sehen, mehr als doppelt so hoch ist wie der Prozentsatz für jene, die bereits mit der Umsetzung angefangen haben (34 Prozent). Darüber hinaus bemerkt der Bericht:

"Zum unsicheren Zustand der Blockchain-Einführung kommt die Tatsache, dass mehr als 41 Prozent der Befragten angaben, zu erwarten, dass ihr Unternehmen Blockchain innerhalb des nächsten Jahres in die Produktion einführen wird. 21 Prozent der weltweit Befragten - und 30 Prozent der US-Befragten - gaben an, dass ihnen überzeugende Anwendungen fehlen, um die Implementation zu rechtfertigen."

Obwohl die Umfrage herausfand, dass die übriggebliebene "Plattform"-Betrachtungsweise von Blockchain zu einem gewissen Grad Innovationen und Adaptionen im großen Maßstab behindert, fand sie ebenfalls heraus, dass regulatorische Bedenken für 39 Prozent der Befragten die Rationale beeinflussen, keine zunehmend größeren Investitionen in die Technologie zu tätigen. Schwierigkeiten bei der Umsetzung von legalen Systemen machen weitere 27 Prozent aus.

Dennoch, auf lange Sicht stimmten 84 Prozent der befragten "zu einem gewissen Grad oder deutlich" mit dem Statement überein, dass "Blockchain-Technologie weitreichend skalierbar ist und eventuell die Mainstream-Adaption schaffen wird". In den Industrien Öl und Gas, Nahrungsmittel, Technologie / Medien / Telekommunikation, Konsumgüter und Herstellung sowie Automobilindustrie gaben 80-87 Prozent der Führungskräfte an, dass ihr Wissen hinsichtlich der Technologie im Bereich "exzellent" bis hin zu "Experte" liegt.

Deloitte selbst bestätigte die eigene Ansicht, "der einzige wirkliche Fehler, den Organisationen in Bezug auf Blockchain jetzt machen können, ist nichts zu tun" und gab an, dass die Adaption der Technologie "dem Ausbruchsmoment jeden Tag näher kommt".

Anfang dieses Frühjahrs veröffentlichte der Wirtschaftsprüfer einen weiteren Bericht über Blockchain in der Einzelhandels- und Konsumgüterindustrie, wobei ähnlich stark das Fazit gezogen wurde, dass Unternehmen, die die Möglichkeiten der Technologie nicht zumindest in Betracht ziehen, "das Risiko eingehen, zurückzufallen".