Fabio Panetta, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB) hat vorgeschlagen, Kryptowährungen mit beträchtlichen Auswirkungen auf die Umwelt zu verbieten, um Risiken entgegenzusteuern.

In einer schriftlichen Stellungnahme für den Insight Summit an der London Business School am 7. Dezember sagte Panetta, eine Harmonisierung der Besteuerung von Kryptowährungen zwischen den globalen Rechtssystemen könne einen Teil der Energie- und Umweltkosten im Zusammenhang mit Mining und Validierung senken. Er fügte hinzu, Token, die "einen übermäßigen ökologischen Fußabdruck haben, sollten ebenfalls verboten werden". Dabei bezog er sich offenbar auf Proof-of-Work-Assets.

Panetta fügte hinzu, die Kryptomärkte seien aufgrund ihrer "unglaublich hohen Fremdfinanzierung und Verflechtungen" oft gefährdet, wobei er auf den Zusammenbruch der Börse FTX verwies:

"Die unzureichende Governance von Krypto.Firmen hat diese strukturellen Schwächen noch verstärkt. Unzureichende Transparenz und Offenlegung, mangelnder Anlegerschutz sowie schwache Rechnungslegungssysteme und ein schwaches Risikomanagement wurden durch die Implosion von FTX eklatant offengelegt. Nach diesem Ereignis könnten sich Krypto-Assets von zentralen zu dezentralen Börsen verlagern, was neue Risiken mit sich bringt, da es kein zentrales Kontrollorgan gibt."

Die Forderung des EZB-Direktoriumsmitglieds nach zusätzlicher regulatorischer Aufsicht in diesem"Wildwest"-Kryptomarkt in die Verabschiedung des Gesetzes über Märkte für Krypto-Assets (MiCA) durch den Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments im Oktober voraus. Der Krypto-Rahmen muss nach einer rechtlichen und sprachlichen Prüfung durch die EU-Gesetzgeber noch endgültig genehmigt werden. Viele Leute gehen davon aus, dass dieser Rahmen ab 2024 in Kraft treten wird.

Die Verbindung von Kryptowährungstransaktionen und Mining-Aktivitäten mit Umweltbelastungen ist unter globalen politischen Entscheidungsträgern ein oft genanntes Argument. In den Vereinigten Staaten stimmte die Legislative des Staates New York für ein zweijähriges Moratorium für Krypto-Miner, die Strom aus fossilen Kraftwerken nutzen. EU-Offizielle hatten zuvor ein vollständiges Verbot des Krypto-Minings abgelehnt, aber MiCA könnte Unternehmen dazu verpflichten, mögliche Umweltauswirkungen zu melden.