Eine ehemalige leitende Angestellte von Binance hat Berichten zufolge eine Klage gegen die britische Niederlassung der Kryptobörse eingereicht, in der er dem Unternehmen unter anderem Bestechung und ungerechtfertigte Entlassung vorwirft.
Einem Bericht von Bloomberg vom 28. November zufolge hat die ehemalige Binance-Mitarbeiterin Amrita Srivastava die Kryptobörse in Großbritannien verklagt und behauptet, dass ein anderer Mitarbeiter einen Kunden um Bestechungsgelder gebeten habe. Sie behauptete, dass sie einen Monat, nachdem sie die Geschäftsleitung im April 2023 auf die Angelegenheit aufmerksam gemacht hatte, zu Unrecht entlassen wurde.
Srivastava führte aus, dass der ungenannte Binance-Mitarbeiter die Bestechung „unter dem Deckmantel der Erbringung von Beratungsdiensten“ angenommen habe. Ein Sprecher der Börse kommentierte, dass die angebliche Bestechung „bereits bekannt war“ und Srivastavas Arbeitsverhältnis wegen „schlechter Leistung“ gekündigt wurde.
„Ich war nicht bereit, wegzuschauen, als jemand einen Kunden betrogen hatte und dennoch Teil des Teams war – manche Dinge sind einfach richtig und falsch, und Bestechungsgelder zu verlangen und einen Kunden zu betrügen war keine Grauzone – das ist definitiv falsch“, verteidigte sich Srivastava laut dem Bericht.
Es ist unklar, wie die Klage vor dem britischen Gericht verlaufen wird. Kläger, die sich im Vereinigten Königreich auf eine ungerechtfertigte Entlassung berufen, können bis zu 150.000 US-Dollar Schadensersatz erhalten, wenn sie vor Gericht erfolgreich sind, während die Entschädigung für Whistleblower unbegrenzt hoch sein kann.
Kryptobörse mit vielen Klagen konfrontiert
In den Vereinigten Staaten ist Binance seit Juni 2023 in einen Rechtsstreit mit der Börsenaufsicht (SEC) über den angeblich unrechtmäßigen Verkauf von Wertpapieren verwickelt. Die Börse einigte sich im November 2023 eigentlich mit mehreren US-Behörden auf eine Beilegung aller Verfahren gegen Strafzahlungen – jedoch mit Ausnahme des Falls mit der SEC.
Im Rahmen dieses großen Vergleichs erklärte sich Binance bereit, 4,3 Mrd. US-Dollar Strafe zu zahlen, den damaligen CEO Changpeng Zhao zum Rücktritt zu bewegen und sich einer Straftat schuldig zu bekennen. Zhao verbüßte vier Monate in einem Bundesgefängnis und wurde im September entlassen.
Melde dich bei unseren Sozialen Medien an, um nichts zu verpassen: X, YouTube, Instagram und Telegram – aktuelle Nachrichten, Analysen, Expertenmeinungen und Interviews mit Fokus auf die DACH-Region.