Voice, eine Blockchain basierte Social-Media Plattform vom EOS Entwickler Block.One, die erstmals im Juni vorgestellt wurde, geht am 14. Februar 2020 in ihre Beta-Phase. Die entsprechende Ankündigung machte Voice am 5. Dezember in einem Eintrag auf dem firmeneigenen Blog.

Darin behauptet das Unternehmen, dass sich bereits mehrere Tausend Interessenten für die Beta-Testphase angemeldet hätten. Allerdings gesteht Voice auch ein, dass sich das Projekt momentan noch in einer rechtlichen Grauzone befindet, die schnellstmöglich aufgelöst werden soll.

Das „soziale“ soziale Netzwerk

Das auf Blockchain basierende soziale Netzwerk hat es sich zum Ziel gemacht, den Mehrwert von Social-Media wieder den Nutzern zukommen zu lassen. Dementsprechend will die Plattform einige der großen Probleme lösen, die ihre namhaften Konkurrenten betreffen, darunter Fake-News, mangelnder Datenschutz und fehlende Transparenz. Um dies zu erreichen, soll der Interessenskonflikt zwischen Plattform und Nutzern aufgehoben werden, der anderen Social Networks innewohnt:

„Voice ist im wahrsten Sinne des Wortes sozial – Was für unsere Plattform gut ist, ist auch für unsere Nutzer gut.“

„Soziale Medien haben einen Denkfehler“

Der Blogeintrag konkretisiert die Motivation hinter der Plattform noch weiter und verweist dazu auf eine Erklärung des Block.One Geschäftsführers Dan Larimer. Seine Rede von vor ca. einem halben Jahr wird dabei folgendermaßen zusammengefasst:

„Die sozialen Medien haben einen großen Denkfehler. Sie sind darauf ausgelegt, uns auszunutzen. Unsere Daten und unsere Aufmerksamkeit werden der Profitgier geopfert, weshalb wir uns dagegen wehren müssen, dass unsere Daten nicht an irgendwelche Drittparteien weiterverkauft werden.“

Aus diesem Interessenskonflikt zwischen sozialen Netzwerken und seinen Nutzern entsteht eine Reihe von Problemen wie Daten-Profiling, Identitätsdiebstahl, Cyber-Mobbing und gezielte Fehlinformation. Besonders die Streuung von Fake-News, um gesellschaftliche Meinungen zu beeinflussen, sei ein großes Problem, wie Larimer meint, da Nutzer zum Teil gar keine Handhabe hätten, deren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.  

Im Oktober hatte Cointelegraph in einer Analyse genauer beleuchtet, warum Blockchain als wichtiges Mittel zur Bekämpfung von Fake-News gesehen wird. Zudem kann die Technologie auch andere Problemstellungen der sozialen Medien auflösen.

So hat zum Beispiel ein Yale Professor im Oktober 2020 seine eigene Blockchain-basierte Antwort auf Facebook & Co. angekündigt.