Block.one, der Entwickler des Blockchain-Protokolls EOS hat am 1. Oktober ein Statement auf der öffentliche EOS-Governance-Blockchain auf Medium veröffentlicht, welches von Block.ones Geschäftsführer Brendan Blumer unterschrieben wurde.
In de Statement schreibt Blumer, dass dem Unternehmen "einige unbestätigte Behauptungen in Bezug auf die irreguläre Block-Produzenten-Abstimmung und die anschließende Ablehnung dieser Ansprüche bekannt sind".
Ohne die "Leugnung" dieser Anschuldigungen weiter auszuschreiben, sagt Blumer, dass EOS weiterhin "sicherstellen wird, einen freien und demokratischen Wahlprozess [...] zu verfolgen und mit anderen Besitzern zu wählen, um die Integrität des Prozesses sicherzustellen."
Das Statement folgt auf die aktuellen Anschuldigungen, dass die größten Block-Produzenten (BPs) der Plattform, das Äquivalent zu Minern bei (BTC), darunter die Krypto-Börse Huobi "Abstimmungen auf Gegenseitigkeit" und "Kollusion" betreiben.
Die Anschuldigungen kamen erstmals letzte Woche hoch, als Eosone, welcher bereits im September einen Bericht über kontroverse BPs veröffentlicht hatte, eine vermeintlich "verlorene" Huobi-Tabelle in ihrem Blog auf WeChat veröffentlichte. Die Tabelle enthielt vier Tabellen mit einer "gemeinsamen Nodes-Wahltabelle" und einer "Nodes-Erfolgsrechnung".
Laut Eosome könnte dies bedeuten, dass die großen EOS-Nodes, darunter die chinesische Krypto-Börse Huobi (der vierte BP im derzeitigen Ranking laut EOS Titan) an gemeinsame Abstimmungen und deren Auszahlungen beteiligt waren.
Die führenden 21 BPs im derzeitigen EOS-Ranking laut EOS Titan. Quelle: EOS Titan
Der Twitter-Nutzer Maple Leaf Capital gab eine ausführliche Erklärung über die internen Dokumente in Englisch ab. Laut dem Tweet stimmte Huobi für 20 andere BPs und 16 stimmten wiederum für Huobi.
Eine Liste von EOS BPs, die mutmaßlich an der Gemeinschaftsabstimmung beteiligt waren. Quelle: @MapleLeafCap
Laut der Tabelle stimmte Huobi für drei andere BPs im Austausch für deutliche Auszahlungen. Maple Leaf erklärt die vorgelegten Daten weiterhin folgendermaßen:
"Huobi stimmt für eosiosg11111, cochainworld und eospaceioeos im Austausch für 170, 150 und 150 Prozent der jeweiligen Gewinne..."
Maple Leaf schrieb weiter, dass solche Kompromisse "zunehmend die Integrität des Netzwerks gefährden könnten", insbesondere da mindestens 12 von 21 großen BPs von chinesischen Unternehmen kontrolliert wurden.
Der Twitter-Nutzer stellt ebenfalls eine Verbindung zwischen den mutmaßlichen Abstimmung auf Gegenseitigkeit und der kürzlichen Beförderung von Huobi Pool Token (HPT), die Token mit Benutzern geteilt hatte, um ihre EOS auf Huobi zu sperren, her. Die chinesische Krypto-Börse könnte so mit Diskretion diese Stimmen verwenden, schließt Maple Leaf.
Alle aufgelisteten Anschuldigen, verstoßen - sollten sie sich bewahrheiten - gegen Artikel IV der derzeitigen EOS-Verfassung namens "No Vote Buying" (zu Deutsch etwa: "Kein Stimmenkauf"), welcher das folgende aussagt:
"Ein Mitglied darf weder im Gegenzug für eine Abstimmung jeglicher Art einen Wert anbieten oder annehmen, noch darf ein Mitglied die Stimme eines anderen in unzulässiger Weise beeinflussen."
Ethereums Mitgründer Vitalik Buterin kommentierte den Thread von Maple Leaf Capital indem er schrieb, Stimmenhandel sei "komplett voraussehbar":
"Interessant! Ich meine, es war komplett voraussehbar und ich habe es vorausgesehen, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass es so ausführlich geplant und so bald geschieht!".
Buterin kritisierte auch das ganze System der EOS-Nodes an sich:
"Dazu noch, *das* ist der Grund, warum ich nicht an durch Münzhalter abgestimmte on-Chain Treasuries glaube. Jede Chain, auf der von den Münzhaltern gewählte "on-Chain" -Ausgabe dazu verwendet wird, öffentliche Güter zu finanzieren, kann leicht in diese Art von "Ich stimme für Ihr beschissenes Projekt, Sie stimmen für mein Gleichgewicht" fallen. "
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