EOSIO, das Unternehmen hinter der EOS-Blockchain und dem zugehörigen Token, schlug eine wesentliche Änderung des Ressourcenzuweisungssystems des Netzwerks vor. Für eine solche wäre es notwendig, dass Nutzer Netzwerkressourcen anmieten.

Laut einem Blog-Post vom 21. Dezember von EOSIO, sollen die vorgeschlagenen Änderungen Netzwerküberlastungen vermeiden. Diese entstehen dadurch, dass ungenutzte Ressourcen der CPU-Zeit und -Bandbreite (NET) nicht eingesetzt werden kann, weil Nutzer diese besitzen.

EOSIO sagt, das Netzwerk leide unter einem schlecht konzipierten Ressourcenzuweisungssystem. Die meisten Ressourcen des Netzwerks bleiben dabei trotz erheblicher Nachfrage ungenutzt, wodurch das Netzwerk nicht in vollem Umfang arbeiten kann.

Bei einem Ausfall verwaltete REX etwa 30 Prozent der Netzwerkressourcen und als ihm die Ressourcen ausgingen wurde "nur ein kleiner Prozentsatz der verbleibenden 70 Prozent der Netzwerkressourcen tatsächlich genutzt, was durch die Tatsache belegt wird, dass weniger als die Hälfte der Gesamtkapazität der Blockchain genutzt wurde". Um dieses Problem zu lösen, schlägt EOSIO eine Änderung des REX-Systems vor:

"Mit dem neuen vorgeschlagenen System bezahlt ein Benutzer eine Ressourcen-Mietgebühr über einen Smart Contract, der ihm 30 Tage lang Zugang zu CPU/NET aus dem Gesamtvorrat bietet. Nach 30 Tagen muss der Mietverhältnis verlängert werden und die Preise werden automatisch über einen Mechanismus, der sich nach dem Markt richtet, angepasst. Dabei werden Änderungen von Angebot und Nachfrage nach CPU/NET-Ressourcen einberechnet.

Neues Staking-Modell

Die Nutzer könnten EOS-Token weiterhin in das neue System staken, aber statt CPU/NET-Ressourcen zu erhalten, würden sie mit Gebühren aus EOS-Namensversteigerungen, RAM-Gebühren und Erlösen aus den CPU/NET-Mieten entschädigt werden. Im Post heißt es:

"Das Ziel des vorgeschlagenen Modellübergangs von einem Ressourcenanspruch zu einem Leasing oder Miete ist es, zu verhindern, dass spekulative Märkte Einfluss auf die Ressourcenpreise haben. Die Einführung eines Mietmarkts mit einer Preisgestaltung, die sich nach der Gesamtauslastung der Ressourcen richtet, wird die Ressourcenzuweisung für die Gemeinde vorhersehbarer und zuverlässiger machen".

Der Preis der Ressource wird auf der Grundlage des verfügbaren Angebots aus dem Gesamtangebot berechnet. Je weniger CPU/NET verfügbar ist, desto höher ist der Preis. Der Übergang zu dem vorgeschlagenen System würde schrittweise erfolgen. Die Ressourcen würden dabei im Laufe der Zeit schrittweise von der alten REX-Implementierung auf das Mietmodell übertragen werden.

Bis Redaktionsschluss hat EOS auf die Anfrage von Cointelegraph bezüglich der möglichen Folgen des Übergangs für die Nutzer, die derzeit Ressourcen im Netz besitzen, nicht reagiert.

Das Netzwerk behauptet, extrem skalierbar zu sein. Dennoch ist EOS in der Vergangenheit mehrfach auf Schwierigkeiten gestoßen. Anfang November war die EOS-Blockchain so überlastet, dass durchschnittliche Nutzer aufgrund des EIDOS-Token-Airdrops keine Transaktionen mehr durchführen konnten.