Ein brasilianischer Forscher hat berechnet, dass es umgerechnet nur 47 Mio. Euro kosten könnte, um ein großes Kryptowährungsnetzwerk für einen Gewinn in Höhe von 850 Mio. Euro zu hacken. Das geht aus seinen neuen Erkenntnissen hervor, wie TNW am Freitag, 25. Mai, berichtet.

Am Beispiel von Ethereum Classic (ETC) demonstrierte Husam Abboud von der FECAP-Universität in São Paulo die Hackbarkeit von Kryptowährungsnetzwerken mit Proof-of-Work (PoW)-Algorithmen.

"Wir können die Kosten eines 51-Prozent-Angriffs auf Ethereum Classic heute auf 55 Mio. US-Dollar (47 Mio. Euro) bis 85 Mio. US-Dollar (72 Mio. Euro) (durchschnittlich 70 Mio. US-Dollar, 60 Mio. Euro) schätzen", berichtete Abboud.

Die Ergebnisse widersprechen scheinbar den vorherigen Annahmen, dass Netzwerkangriffe - erfolgreiche 51-Prozent-Angriffe zur Kontrolle der Hash-Leistung - zu teuer sind und dazu führen würden, dass die angegriffene Währung wertlos wird.

"Nun, wenn du die ganze Macht hast, dann ist es besser Coins zu minen als das Netzwerk anzugreifen!", Fasst Abboud das gängige Argument zusammen.

Jetzt jedoch ist die Situation anders, da Eintrittsbarrieren in Bezug auf die Ausrüstungskosten wegfallen und Short-Positionen möglich sind, die erhebliche Gewinne einbringen könnten, fügt er hinzu.

Die Methoden verwenden ein Kostenberechnungsmodell für 51-Prozent-Angriffe, bekannt als Rindex v2.0, das Aspekte, wie zum Beispiel den Kauf neuer Ausrüstung zugunsten eines "Leasings" von Hashpower von anderen PoW-Coins, wie zum Beispiel Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH), ausnimmt.

"Der Zweck dieses Artikels ist es, auf diesen Angriffsvektor stärker aufmerksam zu machen, damit wir geeignete Maßnahmen ergreifen können, um die Robustheit unserer Netzwerke zu stärken, bevor dieser ausgenutzt wird", schreibt Abboud und zeigt verschiedene Lösungen zur Abwendung der Probleme auf, darunter die Aktualisierung auf Proof-of-Stake (PoS).