Ethereum Classic (ETC) hat nun erfolgreich ein Protokoll-Upgrade implementiert, das sicherstellt, dass das Mining auch in Zukunft viabel bleibt. Das geht aus Daten von ETC Block Explorer von gestern, 29. Mai, hervor.
Der Fork, genannt ECIP-1041, hat die sogenannte "Schwierigkeitsbombe"-Funktion aus dem ETC-Netzwerk bei Block 5.900.000 entfernt. Die "Bombe" war Bestandteil des ursprünglichen Ethereum (ETH)-Codes, der entworfen wurde, um die Schwierigkeit beim Mining exponentiell so weit zu erhöhen, dass er unbrauchbar langsam wird, wodurch die Notwendigkeit eines Übergangs zu einem Proof-of-Stake (PoS)-Konsens-Algorithmus ausgelöst wird. Diese Funktion wurde gemeinhin als "Ethereum-Eiszeit" bezeichnet, weil es Block-Validierungen im Wesentlichen "einfrieren" würde.
Ethereum Classic ist entstanden, nachdem Ethereum einen Hard-Fork bei der ursprünglichen Blockchain im Jahr 2016 wegen Meinungsverschiedenheiten im Umgang mit dem DAO-Hack durchgeführt hat.
Die ECIP-1041-Protokoll-Update führt weder zu einem AirDrop noch zur Entstehung eines neuen Token.
Im Oktober 2017 hat Ethereum seinerseits beschlossen, die Schwierigkeitsbombe um mehr als ein Jahr zu verschieben, da die Foundation weiterhin an den Grundlagen für den Übergang zu ihrem hybriden PoS-System Casper arbeitet.
Sobald Ethereum zu PoS übergeht, könnte das Netzwerk von ETC - das Berichten zufolge nicht plant, zu PoS überzugehen - darauf hoffen, einen bedeutenden Teil der Mining-Hash-Leistung, die ETH in ihrer jetzigen Form hat, zu übernehmen.
Die PoS-PoW-Debatte spaltet die Krypto-Community weiterhin. Diese Woche erst berechnete ein brasilianischer Forscher, dass es umgerechnet nur 47 Mio. Euro kosten könnte, das Netzwerk von Ethereum Classic zu hacken, um umgerechnet 860 Mio. Euro Gewinn zu machen. Er meinte, dass der PoW-Algorithmus des Netzwerks anfälliger für einen 51-Prozent-Angriff sei als man zuvor angenommen hatte.