Der Ethereum Merge ist eines der mit größter Spannung erwarteten Ereignisse in der Kryptowelt in diesem Jahr. Darum schauen Krypto-Firmen genau hin, ob es zu Fehlern kommt, wenn das Upgrade beim Ethereum-Netzwerk kommt.

In einem Interview mit Cointelegraph erzählt Alexander Höptner, der CEO der Kryptobörse BitMEX, wie sich die Handelsplattform auf den Merge vorbereitet und von der möglichen institutionellen Akzeptanz nach dem Übergang zum Proof-of-Stake (PoS). Er sprach auch generell über Bitcoin (BTC) und Ether (ETH). 

Höptner zufolge sei es neben den Standardvorbereitungen der Unternehmen auf große Ereignisse für diese am wichtigsten, genau darauf zu achten, was passieren könnte, und sicherzustellen, dass die Dienste weiter funktionieren. Er erklärte dazu: 

"Man muss einfach, sagen wir mal, wachsam sein und sehen, was passiert. Es könnte zu einer hohen Volatilität kommen. Man muss also dafür sorgen, dass die Dienste einwandfrei funktionieren. [...] Abgesehen von der Volatilität erwarten wir keine größeren Störungen."

Im Hinblick auf mögliche Proof-of-Work (PoW)-Forks meinte der BitMEX-Manager, dass ein Fork gut sei, solange eine starke Community dahinter stehe. Höptner sagte, das große Risiko für Forks sei es, dass nicht genügend Miner diese unterstützen.

Ein weiteres Thema in dem Interview war die Frage der institutionellen Akzeptanz nach dem Merge. Derzeit bauen große Anbieter ihre Dienstleistungen für institutionelle Akteure aus und der BitMEX-CEO glaubt, ein Ethereum-Netzwerk mit einem PoS sei für Organisationen attraktiver, da damit auch das Problem mit der Nachhaltigkeit in Angriff genommen werde. Dieses Thema sorge unter Institutionen für die meisten Bedenken. Er sagte weiter: 

"Ich bin mir absolut sicher, dass das die institutionelle Akzeptanz und auch die Massenakzeptanz weiter fördern wird, denn die heutige Generation achtet sehr auf die Effizienz und Umweltentwicklung insgesamt."

Der CEO sagte auch, dass große Finanzakteure bereits in Kryptowährungen investieren, hauptsächlich in BTC und ETH. Höptner meinte, viele Institutionen würden bereits 1 bis 2 Prozent Krypto in ihren Portfolios anbieten und er glaubt, dass dieser Anteil weiter steigen wird.

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Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass sich der Markt derzeit in einem Krypto-Winter befindet, glauben der BitMEX-CEO sowie sein Team, dass die aktuelle Entwicklung kein Bärenmarkt ist, sondern eher eine leichte Korrektur, wie sie in der traditionellen Finanzwelt häufig zu beobachten ist. Er sagte dazu noch: 

"Zuvor war der Markt sehr überhitzt. Geld war zu billig und das ist jetzt eine leichte Korrektur. Aber wir sind sehr bullisch im Hinblick auf Bitcoin, sehr bullisch im Hinblick auf ETH, besonders mit dem Proof-of-Stake."

Insgesamt ist Höptner der Meinung, dass der Ethereum Merge eine positive Entwicklung für die Branche ist. Er bekräftigte auch nochmals, dass sein Team bullisch im Hinblick auf den Wert von ETH sei. Der CEO betonte auch, Ethereum habe eine sehr solide Community und ETH könne irgendwann BTC übertreffen. "Ich denke, er kann Bitcoin definitiv im relativen Wachstum übertreffen", so Höptner.