Ethereum entwickelt sich in den letzten 24 Stunden seitwärts, auf Wochensicht kann ETH moderat um 2 Prozent steigen und damit leicht gegen andere Kryptos Stärke zeigen. Dennoch verharrt der Ethereum-Kurs aktuell knapp unter der psychologischen Kursmarke von 2.000 US-Dollar. Die Nachfrage reicht aktuell bei Ethereum nicht aus, um einen weiteren Kursanstieg zu rechtfertigen. Dabei gibt es angebotsseitig bullische Katalysatoren. 

Ethereum wird knapp: ETH-Angebot sinkt wieder um 16,4 Prozent

Die neue Analyse von Santiment hebt hervor, dass sich die verfügbare Menge an Ethereum auf zentralisierten Börsen auf ein historisches Tief reduziert hat. Aktuell befinden sich nur noch 8,97 Millionen ETH auf Handelsplattformen – das ist der niedrigste Stand seit November 2015. Innerhalb von nur sieben Wochen sank das Börsenangebot um 16,4 Prozent. 

Als Ursache nennt Santiment die wachsende Nutzung von DeFi-Protokollen und Staking-Optionen. Denn diese führen dazu, dass viele Anleger ihre ETH langfristig binden. Dieser Rückgang der Börsenliquidität gilt als bullisches Signal, da ein geringeres Angebot potenziell den Verkaufsdruck reduziert. Gleichzeitig signalisiert der Trend ein wachsendes Vertrauen in das Ethereum-Netzwerk und eine stärkere Verlagerung der Token in langfristige Strategien.

Nach einem Bericht von Cointelegraph erreichte das Open Interest an Ethereum-Futures am 21. März ein Rekordhoch von 10,23 Millionen ETH. Dennoch fiel der ETH-Kurs seit dem 21. Februar um 28 Prozent und entwickelte sich damit schwächer als der Gesamtmarkt. Der Futures-Aufschlag sank unter 4 Prozent, was auf eine abnehmende Nachfrage nach Long-Positionen hindeutet. Auch US-basierte Ether-ETFs verzeichneten in zwei Wochen Abflüsse von 307 Millionen Dollar. Zusätzlich belasten sinkende Netzwerkgebühren und ein schwaches makroökonomisches Umfeld die Stimmung. Trotz des wachsenden Derivateinteresses fehlen derzeit klare Impulse für einen nachhaltigen Kursanstieg. Mit steigendem Leverage im Markt steigen eben auch die Risiken. 

Antizyklische Kaufchance bei Ethereum?

Merlijn The Trader erkennt bei Ethereum ein sich wiederholendes Muster, das an frühere Marktphasen erinnert. Seiner Analyse zufolge signalisiert die aktuelle Schwächephase keine dauerhafte Trendwende, sondern eher eine typische Kapitulation. Solche Momente traten auch in der Vergangenheit auf – jeweils kurz vor starken Kursanstiegen. Die aktuelle Stimmung sei deshalb trügerisch. Wer jetzt verkauft, könnte laut Merlijn am Tiefpunkt aussteigen. Stattdessen sieht er in der aktuellen Schwäche eine Vorbereitung für einen möglichen starken Aufschwung. 

Ethereum fehlt derzeit ein klarer Katalysator für neue Nachfrage. Die Spot-ETFs verzeichnen Abflüsse, was das institutionelle Interesse überschaubar erscheinen lässt. Ohne Anreiz bleibt die Marktstimmung gedrückt. Der Analyst Ted betont, dass erst die Integration von Staking in ETFs das Blatt wenden könnte. Diese Funktion würde es ermöglichen, passive Erträge zu generieren – ein entscheidender Vorteil für langfristig orientierte Investoren. Noch ist das nicht umgesetzt, doch für 2025 besteht Hoffnung, dass die SEC derartige Anträge genehmigt. Sollte das Staking offiziell in regulierte Produkte aufgenommen werden, könnte das institutionelle Engagement deutlich zunehmen.

Wer diese Entwicklung antizipiert, könnte sich natürlich jetzt antizyklisch beteiligen. Dennoch bleibt das Sentiment äußerst schwach, ferner ist der Abwärtstrend gegen Bitcoin intakt und wurde erst kürzlich mit einem neuen Verlaufstief bestätigt. 
 

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