Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) holt die Meinung von Experten ein, ob Kryptowährungen in den 12 Billionen Euro (12,8 Billionen US-Dollar) schweren Markt für Anlageprodukte aufgenommen werden sollen.

Die ESMA hat Branchenexperten um ihre Meinung zu der Frage gebeten, ob Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW) – ein Anlageproduktmarkt im Wert von 12 Billionen Euro – in verschiedene Anlageklassen wie strukturierte oder fremdfinanzierte Darlehen, Katastrophenanleihen, Emissionszertifikate, Rohstoffe, Kryptowährungen und nicht börsennotierte Aktien investieren dürfen sollten.

OGAW sind eine Klasse von Investmentfonds, die Produkte zum Schutz und zur Vereinfachung von Anlagegeschäften umfassen. OGAW bestehen häufig aus Investmentfonds, börsengehandelten Fonds oder Geldmarktfonds. Diese Fonds unterliegen den EU-Vorschriften, aber auch Nicht-EU-Anleger können von ihnen profitieren.

OGAW-Akteure haben bis zum 7. August Zeit, ihr Feedback zu der Fragestellung abzugeben. Bei einer Genehmigung würden mit den OGAW einige der größten Mainstream-Fonds überhaupt eine Freigabe für Kryptowährungen bekommen.

Das Ersuchen um Expertenmeinungen erfolgt vor dem Hintergrund der Zulassung von börsengehandelten Spot-Bitcoin-Fonds in den Vereinigten Staaten und Hongkong, wobei sich die Wertpapieraufsichtsbehörden weltweit immer mehr für die Einbindung von Krypto-Finanzprodukten in traditionellen Anlageinstrumenten zu begeistern scheinen.

Während BTC-Spot-ETFs ausschließlich auf Kryptowährungen ausgerichtet sind, sind OGAW-Anlagen in zahlreiche Fondstypen unterteilt, die jeweils eine bestimmte Vermögensallokation auf der Grundlage des Risikoprofils des jeweiligen Fonds aufweisen.

Falls die Genehmigung erfolgt, wird es allerdings keinen unabhängigen OGAW-Fonds mit einer 100-prozentigen Krypto-Allokation geben, sondern mehrere OGAW-Fonds mit einer kleineren prozentualen Allokation in Krypto.

Die EU-Vorschriften verbieten derzeit unabhängige kryptozentrische Anlageprodukte. Daher müssen die Anleger bisher über börsengehandelte Schuldverschreibungen (ETNs) auf sie zugreifen.

Die Europäische Union (EU) ist für ihre strenge Krypto-Regulierungspolitik bekannt. Sie ist zudem eine der ersten Regionen, die mit der neuen Verordnung namens Markets in Crypto-Assets (MiCA) einen vollständigen Krypto-Regulierungsrahmen eingeführt hat.

Eine der Fragen, die von der ESMA in dem Ersuchen um Feedback gestellt wurde, ist, wie das Hinzufügen spezifischer Kryptowährungen mit den MiCA kompatibel wäre.

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