Die Regulierungsbehörden der Europäischen Union untersuchen einen Dienst der Kryptobörse OKX, der laut Bloomberg eine Rolle bei der Wäsche von 100 Millionen US-Dollar aus dem Bybit-Hack gespielt haben könnte.

In einem Bloomberg-Bericht vom 11. März, der sich auf Personen aus dem Umfeld beruft, wird behauptet, dass die nationalen Aufsichtsbehörden der EU-Mitgliedsstaaten das Thema während eines Treffens am 6. März erörtert hätten, das vom ständigen Ausschuss für digitale Finanzen der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde veranstaltet wurde. Die dezentrale Finanzplattform und der Wallet-Service von OKX waren dabei offenbar im Fokus.

Am 27. Januar gab OKX bekannt, dass die Börse eine vollständige MiCA-Lizenz erhalten hat und in allen EU-Mitgliedstaaten unter einem einheitlichen regulatorischen Rahmen tätig sein darf. Die Frage für die EU-Regulierungsbehörden ist, ob zwei OKX-Dienste unter den MiCA-Rahmen fallen und, falls ja, ob die Börse bestraft werden sollte.

Laut Ben Zhou, dem CEO von Bybit, wurden fast 100 Millionen US-Dollar oder 40.233 Ether aus dem Milliarden-Hack über den Web3-Proxy von OKX gewaschen, wobei ein Teil der Gelder nun unauffindbar ist.

Der Wallet-Service von OKX hat 53 Millionen Adressen verzeichnet und kann sich mit 100 Blockchains verbinden. Vollständig dezentralisierte Plattformen könnten von der MiCA-Regulierung ausgenommen sein, aber laut dem Bloomberg-Bericht sagten Regulierungsbehörden zumindest in Österreich und Kroatien, dass der Web3-Dienst von OKX unter die EU-Vorschriften fallen sollte.

OKX weist EU-Untersuchung zurück

In einer Erklärung, die auf X veröffentlicht wurde, wies OKX die Behauptung zurück, dass die EU gegen die Börse ermittle, und fügte hinzu, dass "die Aussagen von Bybit Fehlinformationen verbreiten" würden. Die Plattform verteidigte dabei ihre Web3-Wallet-Dienste.

Quelle: OKX

Haider Rafique, Chief Marketing Officer von OKX Global, fügte hinzu: "Wir haben heute mit Bloomberg gesprochen und unsere Erklärung abgegeben, in der wir einige der Behauptungen widerlegen. Es ist absurd zu behaupten, dass wir als Unternehmen mit der Wäsche gestohlener Gelder wtwas zu tun hätten."

Der Diebstahl von 1,5 Milliarden US-Dollar in ETH und anderen Token von Bybit ist der bisher größte Krypto-Hack überhaupt. Krypto-Ermittler haben gesagt, dass die Lazarus Group aus Nordkorea hinter dem Angriff stecke. Laut Zhou, der der Lazarus Group nach dem Hack den Krieg erklärte, wurden 3 % der gestohlenen Gelder eingefroren, während 20 % nicht mehr auffindbar seien.

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