• Die britische Finanzaufsicht FCA fordert, dass Unternehmen hochriskante Anlagen deutlicher mit Warnungen versehen.
  • Sehr viele Anleger würden der Behörde zufolge die Risiken, die mit solchen Anlagen einhergehen, nicht verstehen.
  • Die Bewerbung von Krypto-Anlagen ist hierbei zwar ausgenommen, soll aber in naher Zukunft ebenfalls reguliert werden.

Die britische Finanzaufsicht FCA fordert klarere und deutlichere Risikowarnungen von Unternehmen, die hochriskante Anlagen anbieten. Bestimmte Investitionsanreize, wie etwa ein Bonus für die Empfehlung eines Freundes, sollen gänzlich untersagt werden. 

In einer Mitteilung vom 1. August hat die FCA schärfere Regeln festgelegt, um "gegen irreführende Werbung vorzugehen, die für Investitionen in hochriskante Produkte wirbt". Die Aufsichtsbehörde versucht, zu erreichen, dass weniger Leute in risikoreiche Produkte investieren. Grund dafür ist die Sorge, dass viele Leute die Risiken nicht verstehen, die mit bestimmten Investitionen einhergehen.

Die Bewerbung von Krypto-Anlagen ist jedoch von den neuen Richtlinien ausgenommen. Die FCA will endgültige Regeln für die Bewerbung von Kryptowährungen erst dann aufstellen, wenn die Regierung bestätigt, dass solche Vermögenswerte in den Zuständigkeitsbereich der Regulierungsbehörde fallen.

Da jedoch auch Kryptowährungen als hochriskante Vermögenswerte eingestuft werden, werden die künftigen Regeln wahrscheinlich sehr ähnlich ausfallen. Die FCA erklärte dazu:

"Kryptowährungen sind nach wie vor hochriskant, daher müssen Leute sich darauf einstellen, ihr gesamtes Geld zu verlieren, wenn sie in Kryptowährungen investieren wollen."

Die FCA hat im vergangenen Jahr bei Werbung im Zusammenhang mit Investitionen deutlich heftiger eingegriffen, um Schaden zu vermeiden. Bis Ende Juli 2022 hat die Behörde 4226 Anzeigen geändert oder verboten. 

Die FCA bittet bis zum 10. Oktober 2022 um Rückmeldungen zu den neuen Regeln und verspricht, ihren endgültigen Entwurf Anfang nächsten Jahres zu bestätigen.

Am 20. Juli wurde das Gesetz über Finanzdienstleistungen und -märkte (Financial Services and Markets Bill) in das britische Parlament eingebracht. Damit werden Stablecoins reguliert und das Bankengesetz von 2009 sowie das Finanzdienstleistungsgesetz von 2013 werden dabei auf digitale Vermögenswerte zum Zwecke der Abrechnung ausgeweitet. Das Finanzministerium hat nun auch die Berechtigung, solche digitalen Vermögenswerte zu regulieren.